Erzählen rettet Leben!
Erzählen ist geronnene Zeit, es stellt Zusammenhänge her, es interpretiert, es verwurzelt, es verbindet. Erzählen ist die elementare Form der Weltaneignung, die den Menschen zum Menschen gemacht hat. Das Sehen, Ertasten, Erriechen, Erschmecken der Welt haben wir mit den Tieren gemeinsam. Mit der Sprache haben wir einen weiteren Weltzugang gewonnen – eine Geistesbeschäftigung, die dem ansonsten eher schwächlichen Homo sapiens vielleicht sogar das Leben gerettet hat. In Gefängnissen, bei stumpfsinniger Arbeit, in Luftschutzkellern, in Berghütten, auf Kriegsschiffen wird erzählt. Oft einfach nur zum Vergnügen, oft genug, um bei Verstand zu bleiben.
Die Wölfe von Greifswald bieten nicht nur eine gehörige Portion Suspense, sie erzählen auch über das Erzählen. Aslaug wird von ihrer erzählenden Mutter mit einer – zugegeben fiktionalen – Geschichte durch und aus ihrer Krise geführt. Aslaugs Vater Tobias begreift, wie schmerzlich seine Geschichtslosigkeit ist und macht sich auf den Weg, die – diesmal reale – Geschichte seines jüdischen Vorfahren herauszufinden. Und siehe da, auch hier findet sich eine spannende, berührende, manchmal groschenromanähnliche Geschichte, die Sinn ergibt. Viel Sinn.
Die Wölfe von Greifswald sind ein flammendes Plädoyer für das Erzählen von Geschichten: von Familiengeschichte, tradierten Geschichten wie Sagen und Mythen, und auch von der großen Geschichte, deren Gelehrte sich Historiker nennen – vielleicht fürchten sie, als Geschichteerzähler nicht ernstgenommen zu werden.
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Angelika Hirsch, promovierte Religionswissenschaftlerin, Märchenerzählerin und Autorin
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