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Presseeinladung: „The Alphabet Garden“ – Symposium in Anwesenheit der US-amerikanischen Künstlerin Diane Samuels

Presseeinladung: „The Alphabet Garden“ – Symposium in Anwesenheit der US-amerikanischen Künstlerin Diane Samuels
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Presseeinladung: „The Alphabet Garden“ – Symposium in Anwesenheit der US-amerikanischen Künstlerin Diane Samuels

„The Alphabet Garden“ – einzeln in Beton gegossene Buchstaben, verstreut auf einer Wiese – erinnert in der Gedenkstätte Grafeneck an die systematische Ermordung von 10.654 Menschen im Zuge der NS-‚Euthanasie‘-Verbrechen. Ein Symposium in Anwesenheit der US-amerikanischen Künstlerin Diane Samuels macht das Kunstwerk nun zum Gegenstand des gemeinsamen Nachdenkens über zeitgemäße künstlerische Formen des Erinnerns.

In Grafeneck auf der Schwäbischen Alb bildet der Alphabetgarten seit 1998 einen integralen Bestandteil des Ensembles der Gedenkstätte, die dort an die systematische Ermordung von 10.654 Menschen im Zuge der NS-‚Euthanasie‘-Verbrechen erinnert. Mit dem Alphabet und in der Form eines Gartens an diese Verbrechen zu erinnern, ist eine Idee von Diane Samuels. Die US-amerikanische Künstlerin möchte mit dem Alphabetgarten an die jüdischen Opfer sowie an all diejenigen erinnern, deren Namen sich nicht mehr ausfindig machen lassen. Nun macht ein Symposium Samuels Kunstwerk zum Gegenstand der Betrachtung und des gemeinsamen Nachdenkens über zeitgemäße künstlerische Formen des Erinnerns.

Wir laden Sie herzlich ein zu„The Alphabet Garden“ – Symposium zu einem Kunstwerk der Gedenkstätte Grafeneck am Samstag, 31. Mai 2025, 11:00-17:00 Uhr (Grafeneck 3, 72532 Gomadingen)

Anwesend werden außerdem sein: Prof. Dr. Stefanie Endlich (Universität der freien Künste Berlin), Michelle Melián (Künstlerin und Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften der Kunstuniversität Linz in Wien), Gedenkstättenleiter Thomas Stöckle und Wiss. Mitarbeiterin Kathrin Bauer (Dokumentationszentrum Grafeneck), Prof. Dr. Jochen Bonz (Projektleiter, katho).

Die Künstlerin Diane Samuels ist eine in Pittsburgh lebende US-amerikanische, international tätige Künstlerin. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Henry Reese hat sie 2004 in Pittsburgh das Kulturzentrum Alphabet City als Teil des Netzwerks City of Asylum gegründet. Als Mitwirkende am Projekt „Grafeneck – Münster / 1940 – heute“ ist sie Ende Mai / Anfang Juni 2025 für zehn Tage in Deutschland, um mit Schulklassen und Studierenden in Grafeneck und Münster zu arbeiten.

Kunstwerk „The Alphabet Garden“ greift auf Erzählung der jüdischen Tradition zurück

Bei „The Alphabet Garden“ bezieht sich Samuels auf eine Erzählung aus der jüdischen Tradition. Die Erzählung handelt davon, wie ein jüdischer Gelehrter Gott darum bittet, ihm bei der Suche nach einem Partner zu helfen, mit dessen Hilfe er sein Studium des Glaubens vertiefen könne. In dem abgelegenen Dorf, wohin ihn seine Suche führt, findet er diesen in einem armseligen Schuppen. Zu seiner Verwunderung ist da keine Bibliothek! Wie soll man so studieren können? „Ich habe keine Bücher, weil ich nicht lesen und nicht schreiben kann“, antwortet ihm der Mann. „Aber ich kann das Alphabet aufsagen. Ich bitte Gott darum, meine Buchstaben aufzugreifen und aus ihnen Gebete zu formen.“

In Grafeneck liegen diese Buchstaben, einzeln in Beton gegossen, nun verstreut zwischen den Pflanzen der Wiese des Alphabetgartens. An seiner Seite liegt das Namensbuch aus, das die Namen aller Opfer enthält, die bislang gefunden werden konnten. Darüber hinaus thematisiert der Alphabetgarten auch, dass man sich von der nationalsozialistischen Ermordung von Menschen keinen Begriff machen kann, die aufgrund ihrer Neurodiversität, ihrer kognitiven Beeinträchtigungen und psychischen Erkrankungen eugenisch als ‚lebensunwertes Leben‘ kategorisiert, diskriminiert und als ‚Andere‘ von der ‚Volksgemeinschaft‘ ausgeschlossen wurden. Wie Worte finden für das, was kaum vorstellbar ist? Wie überhaupt in ein Verhältnis zu diesen Verbrechen kommen, das es ermöglichen würde, über sie zu sprechen?

Das Symposium findet als eine Veranstaltung des Re-Alphabetgartens im Rahmen des kulturpädagogischen Projekts „Grafeneck – Münster / 1940 – heute“ statt, das von der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) gemeinsam mit dem Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Grafeneck durchgeführt wird und sich insbesondere mit Workshops an Jugendliche und junge Erwachsene wendet. Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme am Samstag und bitten um Anmeldung bis zum 30. Mai an: buero@gedenkstaette-grafeneck.de .

Mehr Informationen zum Projekt „Grafeneck – Münster // 1940 – heute“ finden Sie hier.

Pressekontakt:

Prof. Dr. Jochen Bonz

Projektleiter, katho am Standort Münster

M: 0170 7464 850

j.bonz@katho-nrw.de

‚Grafeneck-Münster // 1940 – heute‘ ist eine Kooperation der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und des Dokumentationszentrums der Gedenkstätte Grafeneck, gefördert im Rahmen der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF).

Über die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
Die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) zählt mit 3.800 Studienplätzen zu den bundesweit größten Hochschulen für den Studiengang Soziale Arbeit. Sie ist Deutschlands größte staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft. Die katho bietet Studierenden sowie Forschenden ein familiäres Umfeld in den Arbeitsgebieten Soziales, Gesundheit und Religionspädagogik. Zurzeit sind rund 5.500 Studierende in etwa 35 Bachelor- und Masterstudiengängen – verteilt über unsere vier Standorte in Aachen, Köln, Münster und Paderborn – eingeschrieben. Die katho ist gefragte Kooperationspartnerin in Pflege und Versorgung, Sucht und Suchtprävention, Gesundheit und Soziale Psychiatrie, Bildung und Diversity, Alter und Behinderung, Inklusion und Teilhabe, Netzwerkforschung in der Sozialen Arbeit sowie pastorale Praxisforschung. Die katho kooperiert mit internationalen Universitäten und Praxiseinrichtungen in 38 Ländern.
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