Neue Wege beim digitalen kompetenzorientierten Prüfen
Wie sieht die Prüfung der Zukunft aus? Das Projekt ii.oo hat gemeinsam mit neun bayerischen Hochschulen neue Wege für digitales kompetenzorientiertes Prüfen entwickelt. Auf der Abschlusskonferenz “Good Practice Galaxy” wurden die Ergebnisse vorgestellt – von innovativen Prüfungsformaten bis hin zu einem Chatbot für Lehrende
Neue Wege beim digitalen kompetenzorientierten Prüfen
München, 14. November 2025 – Prüfungen sollen nicht nur Wissen abfragen, sondern Kompetenzen sichtbar machen, und das möglichst praxisnah und objektiv. Genau darum ging es im ii.oo-Verbundprojekt, einer Initiative von neun bayerischen Hochschulen unter der Leitung der Hochschule München (HM). Seit 2021 arbeiteten sie gemeinsam an einer neuen Prüfungskultur. Auf der Abschlusskonferenz unter dem Motto „Good Practice Galaxy“ erkundeten die Teilnehmenden die Galaxie innovativer Prüfungsformate und Projektergebnisse – und warfen zugleich einen Blick in die Zukunft digitaler Prüfungen, insbesondere auf neue Chancen durch KI.
38 Beispiele für eine neue Prüfungskultur
Das Projektteam entwickelte 38 sogenannte „Good Practices“ in den Fachbereichen MINT, Betriebswirtschaft, Soziales und Gesundheit. Die Konzepte sind über das Portal iioo.education frei zugänglich. Sie fördern die Entwicklung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen, setzen auf praxisnahe Aufgaben und nutzen digitale Tools gezielt und sinnvoll. Alle Formate wurden semesterweise erprobt, evaluiert und weiterentwickelt, um Studierenden faire und praxisnahe Prüfungsformate zu ermöglichen.
Praxisnahe Hilfsmittel für Lehrende
Für Lehrende entstanden praxisnahe Materialien, die direkt in der Konzeption und Durchführung von Prüfungen unterstützen. Beispielsweise bietet der Leitfaden „Digital kompetenzorientiert Prüfen in ii.oo“ einen systematischen Überblick, und eine begleitende Checkliste führt Schritt für Schritt durch den Prüfungsprozess. Ein besonderes Highlight ist der im Projekt entwickelte Chatbot „Tio“. Er beantwortet methodische, technische und organisatorische Fragen zu digitalen Prüfungskonzepten.
Wirkung über den Projektverbund hinaus
Das Projekt ii.oo gilt als Leitprojekt in Bayern. Es startete 2021, als sich mit der Corona-Pandemie neue Perspektiven auf digitale Prüfungsformate eröffneten. Rund 50 Lehrende entwickelten seitdem in über 380 digitalen Prüfungen neue Konzepte, die inzwischen auch über Bayern hinaus Anwendung finden. “Digitale Prüfungen haben sich als Bestandteil einer kompetenzorientierten Hochschullehre etabliert”, sagt HM-Vizepräsident für Lehre Prof. Dr. Klaus Kreulich und wissenschaftlicher Leiter des Projekts. Die entwickelten Good Practices würden so die Grundlage für gemeinsame Standards im digitalen, kompetenzorientierten Prüfen schaffen.
Prof. Dr. Klaus Kreulich
Prof. Dr. Klaus Kreulich ist seit 2014 Vizepräsident für Lehre an der Hochschule München. Zu seinen strategischen Schwerpunkten zählen digitale Technologien und KI in der Hochschullehre genauso wie die Förderung von Studierendenkompetenzen für die künftige Lebens- und Arbeitswelt.
Gerne vermitteln wir einen Interviewtermin mit Prof. Dr. Klaus Kreulich.
Mehr Informationen zu ii.oo und den entwickelten Materialien finden Interessierte auf der Webseite des Projekts.
Das Projekt ii.oo läuft vom 1. August 2021 bis zum 31. Dezember 2025 und wurde von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert. Die Projektleitung lag bei der Hochschule München, insgesamt beteiligt waren neun Bayerische Hochschulen für angewandte Wissenschaften und rund 50 Lehrende.
Kontakt: Lisa Miethke unter T 089 1265-1929 oder per Mail.
Hochschule München Die Hochschule München ist mit über 500 Professorinnen und Professoren, 820 Lehrbeauftragten und über 18.500 Studierenden eine der größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften Deutschlands. In den Bereichen Technik, Wirtschaft, Soziales und Design bietet sie rund 100 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Exzellent vernetzt am Wirtschaftsstandort München, arbeitet sie eng mit Unternehmen und Institutionen zusammen und engagiert sich in praxisnaher Lehre und anwendungsorientierter Forschung. Die HM belegt im Gründungsradar des Stifterverbands deutschlandweit erneut den ersten Platz unter den großen Hochschulen und Universitäten. Neben Fachkompetenzen vermittelt sie ihren Studierenden unternehmerisches und nachhaltiges Denken und Handeln. Ausgebildet im interdisziplinären Arbeiten und interkulturellen Denken gestalten ihre Absolventinnen und Absolventen eine digital und international vernetzte Arbeitswelt mit. In Rankings zählen sie bei Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern zu den Gefragtesten in ganz Deutschland. hm.edu