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Bremerhavener Studierende für Forschung zu CO₂-Isolation und umweltfreundlichen Energiespeichern ausgezeichnet

Bremerhavener Studierende für Forschung zu CO₂-Isolation und umweltfreundlichen Energiespeichern ausgezeichnet
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Wie kann man von der Industrie produziertes Kohlendioxid aus Emissionen abtrennen und isolieren, so dass es nutzbar wird – beispielsweise als Wachstumsmotor für essbare Rotalgen? Für ihre Bachelorarbeiten an der Hochschule Bremerhaven sind Michelle Martienß im Studiengang Biotechnologie der Marinen Ressourcen und Mara Stöhr im Fach Nachhaltige Energie- und Umwelttechnologien mit dem Förderpreis des Vereins zur Förderung der Hochschule Bremerhaven e.V. ausgezeichnet worden. Wie Batteriespeicher als wichtiger Baustein von „Cleantech“ umweltfreundlicher werden, hat Dhruvil Virani in seiner ebenfalls preisgekrönten Masterarbeit im Studiengang Process Engineering and Energy Technology aufgezeigt.

Eine aktive Beteiligung an Forschungsprojekten bietet den Studierenden der Hochschule Bremerhaven die Möglichkeit, aktuelle und relevante Forschungsthemen zu bearbeiten, wodurch ihre Abschlussarbeiten bereichert und ihnen praktische Erfahrungen vermittelt werden. Studierende erleben, dass das, was sie erforschen, bedeutsam ist, und einen wichtigen Beitrag zu den Antworten auf aktuelle Herausforderungen leistet. Jedes Jahr zeichnet der Verein zur Förderung der Hochschule Bremerhaven e.V. Absolvent:innen aus, die herausragende Bachelor- und Masterarbeiten verfasst haben. So auch beim jüngsten Gästeabend des Vereins, an dem Prof. Dr. med. Ulrich Sander, Vorstandsmitglied und Ehrensenator der Hochschule, drei Nachwuchswissenchaftler:innen eine Bühne für ihre Forschungsaktivitäten bereitete und ihre Leistungen würdigte.

Studierende leistet Pionierarbeit im Labor und untersucht gesunde und schmackhafte CO₂-Verwertung

Michelle Martienß hat Biotechnologie der marinen Ressourcen an der Hochschule Bremerhaven studiert. In ihrer Bachelorarbeit hat sie sich mit der Nutzung von CO₂-Emissionen aus der Industrie zur Produktion von Rotalgen beschäftigt. Diese Algen nutzen CO₂ für die Photosynthese, was ihr Wachstum fördert. Martienß erläuterte, dass ausgewählte Algen als Rohstoff für verschiedene Anwendungen dienen könnten. In vielen asiatischen Ländern etwa sind sie schon heute als Lebensmittel beliebt, da sie reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen sind. Eine der bekanntesten industriellen Anwendungen von Rotalgen ist die Herstellung von Agar-Agar, einem pflanzlichen Geliermittel, das in der Lebensmittelindustrie als Verdickungsmittel und in der Mikrobiologie als Nährboden für das Wachstum von Bakterien und anderen Mikroorganismen verwendet wird. „Es ist erwähnenswert, dass die Methodik und die Instrumente, die in diesem Projekt verwendet wurden, im Labor neu waren und niemand sie zuvor verwendet hatte“, zitierte Sander in seiner Laudatio aus der Entscheidung der Jury. „Frau Martienß war in der Lage, ein geeignetes Protokoll zur Messung der Sauerstoffproduktion in dieser Alge mit minimaler Anleitung zu erstellen sowie selbstständig eine passende Analyse-Software zu programmieren.“ Ihr Forschungsthema sei „von großer Relevanz“. Für ihre Arbeit erhält die Absolventin 800 Euro Preisgeld. „Ich bin überrascht und freue mich sehr über die Auszeichnung“, sagte Martienß nach der Preisübergabe. Das Geld möchte sie „erstmal zur Seite legen“: „Ich fange demnächst mit meiner Masterarbeit an und dann wird es sicherlich sehr hilfreich sein.“

Verfahrenstechnisches Wissen führt zu nachhaltigen Produktionsverfahren in der regionalen Industrie

Mara Stöhr, Absolventin des Studiengangs Nachhaltige Energie- und Umwelttechnologien, spart ihr Preisgeld in Höhe von 1000 Euro ebenfalls, denn für ihre weiteren Forschungen wird sie oft pendeln müssen. Sie hat ihre Bachelorarbeit bei Arcelor Mittal in Bremen geschrieben. Bis 2025 will der Konzern klimaneutral Stahl produzieren. Stöhr hat unterschiedliche Technologien zur Entfernung von CO₂ aus Rauchgasen untersucht und verglichen. „Der Fokus der Arbeit liegt auf einer technischen sowie ökonomischen Analyse der aktuellen und, soweit absehbar, zukünftig anwendbaren Abscheide-Technologien“, erklärte Ulrich Sander in seiner Laudatio. „Frau Stöhr zeigt mit dieser Bachelorarbeit, dass sie in der Lage ist, ein anspruchsvolles Thema aus dem Kernbereich des Studiengangs Nachhaltige Energie- und Umwelttechnologien mit wissenschaftlichen Methoden in hervorragender Weise erfolgreich zu bearbeiten.“ Sie demonstriere kompetent, wie verfahrenstechnisches Wissen zu nachhaltigen Produktionsverfahren in der Prozessindustrie führen kann, „sowohl im Sinne der Ressourceneffizienz als auch der Wirtschaftlichkeit“. Auch für Mara Stöhr kam die Auszeichnung überraschend. „Ich freue mich sehr, und es ist schön, das Feedback des Fördervereins zu bekommen, und zu sehen, wie andere meine Arbeit wahrnehmen.“

Wie erneuerbare Energien umweltfreundlicher gespeichert und nutzbar gemacht werden können

Der dritte Preisträger ist Dhruvil Virani, der für seine Masterarbeit im Studiengang Process Engineering and Energy Technology mit 1000 Euro geehrt wurde. Seine Forschung beschäftigt sich mit der Optimierung von Batterien zur Speicherung von erneuerbaren Energien. Die Jury wählte seine Arbeit aus über 20 Abschlussarbeiten für den Förderpreis aus, da „Herrn Viranis Ergebnisse von großer Bedeutung für die Entwicklung von Alternativen zu Lithium-Ionen-Batterien sind und einen entscheidenden Schritt hin zu nachhaltigeren Energiespeicherlösungen darstellen“. Der Absolvent nahm die Zuhörer:innen mit in das Thema Batterietechnologie und zeigte, dass die aktuell gängigen, teuren und unter zum Teil unmenschlichen und umweltfeindlichen Bedingungen produzierten Lithium-Ionen-Batterien bald abgelöst werden könnten: Die Zukunft in der Batterietechnik gehöre Materialien, die billiger und ökologisch besser verträglich mit der Natur sind. „Ich bin stolz darauf, dass das, was ich getan habe, von Bedeutung ist, und gesehen wird“, freute sich der Preisträger, der seinen Vortrag auf Englisch hielt, seinem Publikum zuliebe aber seine Forschungsergebnisse mit einer in deutscher Sprache erstellten Präsentation veranschaulichte.

Mit Begeisterung studieren, lehren und forschen – dafür steht die Hochschule Bremerhaven. In mehr als 20 praxisnahen und innovativen Studiengängen profitieren die rund 3.000 Studierenden von der engen Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft und modernen Lehr- und Lernansätzen. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten der „Hochschule am Meer“ wurden bereits vielfach ausgezeichnet und unterstützen nachhaltige Entwicklungen in der Region und darüber hinaus.

Pressekontakt:
Hochschule Bremerhaven
Isabelle Epplé
An der Karlstadt 8
27568 Bremerhaven
+49 471 4823-342 
iepple@hs-bremerhaven.de 
presse@hs-bremerhaven.de
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