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Hochschulprojekt „BeProf@BHV“ unterstützt Wissenschaftlerinnen beim Start ihrer Promotion

Hochschulprojekt „BeProf@BHV“ unterstützt Wissenschaftlerinnen beim Start ihrer Promotion
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Pressemitteilung der Hochschule Bremerhaven vom 01. September 2023

Hochschulprojekt „BeProf@BHV“ unterstützt Wissenschaftlerinnen beim Start ihrer Promotion

Abbau von Unsicherheiten durch Anschubfinanzierung und Beratungsangebote

Der Beginn einer Promotion ist für viele Wissenschaftler:innen ein schwerer Schritt. Fragen zur Finanzierung und Organisation der eigenen Forschung stellen oftmals Hürden für das Promotionsvorhaben dar. Das vom BMBF geförderte Projekt „BeProf@BHV“ an der Hochschule Bremerhaven unterstützt Forschende bei der Aufnahme ihrer Promotion daher mit einer „Anschubfinanzierung für Promovierende“. Insa Mannott, Karen Albers und Ann-Cathrin Scheider sind die ersten Wissenschaftlerinnen, die sich die einjährige Finanzierung sichern konnten. In dieser Zeit können sie ihr Promotionsprojekt an der Hochschule inhaltlich, finanziell und organisatorisch auf die Beine stellen.

Und das ist keine leichte Aufgabe. Der Beginn einer Promotion ist eine große Herausforderung - nicht zuletzt, weil er häufig von großen Unsicherheiten geprägt ist. „Der schwierige Entschluss, überhaupt zu promovieren, wird nicht selten von finanziellen Problemen und organisatorischen Herausforderungen begleitet. Genau hier setzt die ‚Anschubfinanzierung für Promovierende‘ an“, sagt Anne Magritz, Projektleiterin des Projekts BeProf@BHV. „Es ist quasi das Gegenstück zur weit verbreiteten Abschlussfinanzierung, nur, dass wir eben nicht beim Abschluss, sondern bei der Aufnahme der Promotion unterstützen wollen“. Die Wissenschaftler:innen, die an der Hochschule Bremerhaven promovieren wollen, werden über die Förderung ein Jahr lang im Rahmen einer halben Stelle finanziell unterstützt.

Promovierende erhalten außerdem organisatorische und motivationale Unterstützung durch die im vergangenen Jahr eingerichtete Stelle für Promotionsberatung. „Ich unterstütze alle Promovierenden der Hochschule durch individuelle Beratung. Dabei geht es zum Beispiel um die Suche nach Doktormüttern und -vätern und Kooperationsuniversitäten oder die Suche nach Finanzierungsoptionen. Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen, die die Anschubfinanzierung erhalten, begleite ich intensiv durch gemeinsame Zielvereinbarungen, regelmäßige Fortschrittsgespräche und Unterstützungsangebote“, sagt Dr. Janosik Herder, der in der Promotionsberatung tätig ist. Insgesamt soll es Forschenden damit leichter gemacht werden, eine Promotion an der Hochschule Bremerhaven aufzunehmen.

Das Thema Promotion an Hochschulen für angewandte Wissenschaft (HAW) ist derzeit aktueller denn je: Wie viele andere Bundesländer hat auch Bremen dieses Jahr den Weg für Promotionen an HAW geebnet. Lange Zeit war dies ausschließlich Sache der Universitäten. An HAW konnte nur ‚kooperativ‘, also in Kooperation mit Universitäten, promoviert werden. Das soll sich nun ändern. „Insbesondere mit Blick auf das kommende Promotionsrecht für die beiden Bremer HAW ist die Anschubfinanzierung für Promovierende ein tolles Signal und auch ein Mittel, selbst Personal für die angewandte Forschung und Lehre zu qualifizieren. In den nächsten Jahren wird das Thema weiter an Fahrt aufnehmen und damit sichtbarer werden, welche einzigartige Forschung an den HAW stattfindet“, sagt Rektor Prof. Dr. Dr. Alexis Papathanassis, der sich für das Promotionsrecht der Hochschulen in Bremerhaven und Bremen eingesetzt hat

Die drei Promotionsprojekte zeigen, was die Promotion an einer HAW so besonders macht. Denn gemeinsam haben die drei Wissenschaftlerinnen, dass sie nah an der Praxis forschen und den Fokus auf den Transfer ihrer Forschungsergebnisse legen.

So untersucht Karen Albers den Einsatz von Escape Room Koffern im Unterricht an Schulen. Nach ihrem Studium an der Hochschule Bremerhaven hat sie als UI/UX-Designerin gearbeitet und in ihrer Freizeit selbst an der professionellen Gestaltung eines solchen Koffers mitgewirkt. Jetzt will sie in ihrer Doktorarbeit die Arbeit dazu wissenschaftlich fortsetzen. „Erst durch die Existenz einer solchen Anschubfinanzierung ist es mir möglich, eines meiner beruflichen Tätigkeitsfelder durch eine vertiefende Forschung zu ergänzen und besser zu verstehen. Meine Thematik soll mit Hilfe digitaler Technologie wichtige Grundlagen beleuchten, die eine wesentliche Bildungsinnovation im Bereich des kompetenzorientierten Lernens darstellen. Die Hochschule Bremerhaven ist für mich ein idealer Partner, ein solch innovatives und interdisziplinäres Thema zum Inhalt meiner Promotion zu machen“, so Albers.

Ann-Cathrin Scheider lehrt im Bremerhavener Entrepreneurship Studiengang "Gründung, Innovation, Führung", bei dem die Studierenden am eigenen Unternehmen lernen. Sie will in ihrer Doktorarbeit wissenschaftlich untersuchen welche Inhalte bei der unternehmerischen Bildung (Entrepreneurship Education) besonders wichtig sind, um die Studierenden bestmöglich auf die verantwortungsvolle Rolle als Unternehmer:in vorzubereiten. „Der Studiengang ‚Gründung, Innovation, Führung‘ ging 2018 an den Start. Bisher war ich im Aufbau sehr stark involviert. Jetzt möchte ich für mich den nächsten Schritt machen mit der Promotion. Die Anschubfinanzierung ermöglicht es mir, mir die Zeit zu nehmen, die Themen aus dem Studiengangsalltag optimal mit einer wissenschaftlichen Fragestellung zu verbinden“, sagt Scheider.

Insa Mannott, die zuletzt mit der Anschubfinanzierung gestartet ist, forscht im Bereich der Lebensmitteltechnologie über den Nutzen der Fermentation von Eiweiß für die Produktion von Lebensmitteln. Ziel ist es die Forschung mit einem Projektpartner aus der Wirtschaft zu realisieren und die Ergebnisse direkt für die Lebensmittelindustrie nutzen zu können. „Mein Wunsch war es bereits länger sich intensiv mit einem spannenden und komplexen Forschungsfeld auseinanderzusetzen. Durch die Anschubfinanzierung aus dem BeProf-Projekt ist es mir möglich meine Vorbereitungen für die Promotion zu fokussieren und eine Finanzierung einzuwerben, was nebenberuflich nur schwer möglich war", so Mannott.

Alle drei hoffen, das Jahr für sich gut nutzen zu können, auch wenn sie wissen, dass sie nach dem Jahr noch ein gutes Stück Arbeit vor sich haben. „Obwohl ein Jahr nach viel Zeit klingt, die durchschnittliche Promotion dauert in Deutschland 4,7 Jahre und gleicht damit eher einem Marathon als einem Sprint“, so Dr. Janosik Herder. Schon Ende des Jahres können sich die nächsten Wissenschaftler:innen auf diese lange Reise begeben. Dann werden weitere Stellen für die Anschubfinanzierung ausgeschrieben.

Weitere Informationen zum Projekt "BeProf@BHV" unter www.hs-bremerhaven.de/beprof.

Mit Begeisterung studieren, lehren und forschen – dafür steht die Hochschule Bremerhaven. In mehr als 20 praxisnahen und innovativen Studiengängen profitieren die rund 3.000 Studierenden von der engen Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft und modernen Lehr- und Lernansätzen. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten der „Hochschule am Meer“ wurden bereits vielfach ausgezeichnet und unterstützen nachhaltige Entwicklungen in der Region und darüber hinaus.

Pressekontakt:
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Nadine Metzler
An der Karlstadt 8
27568 Bremerhaven 
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