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Freundschaftsseminar an der Hochschule Bremerhaven: Eine Woche lang in die polnische Kultur eintauchen

Freundschaftsseminar an der Hochschule Bremerhaven: Eine Woche lang in die polnische Kultur eintauchen
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Eine Woche lang in die polnische Kultur eintauchen

Das Erasmus Programm der Europäischen Union für Bildung, Jugend und Sport ermöglicht es acht Studierenden der Hochschule Bremerhaven nach Gdynia zu kommen, um dort eine Woche lang am deutsch-polnischen Freundschaftsseminar teilzunehmen. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Gerhard Feldmeier, Prof. Dr. Hans Rummel und Aleksandra Rupietta vom International Office waren die Bremerhavener Studierenden fünf Tage an der polnischen Partneruniversität und lernten Menschen und Kultur kennen.

Statt in Porto zu surfen, finde ich mich im Mai in einer 260.000-Einwohner-Stadt im Norden Polens zum Freundschaftsseminar an der polnischen Partneruniversität Gdynia Maritime University (GMU) wieder. Eigentlich arbeite ich seit Januar als Volontärin in der Hochschulkommunikation, darf das Seminar aber als Pressevertreterin begleiten und daran teilnehmen mit der Studierendengruppe, Aleksandra Rupietta aus dem International Office sowie Prof. Dr. Dr. Gerhard Feldmeier und Prof. Dr. Hans Rummel von der Hochschule Bremerhaven.

Zusammen mit Sopot und Danzig (auf Polnisch Gdańsk) bildet Gdynia die sogenannte Dreistadt und ist ein bedeutender Hafen an der Danziger Bucht. Auf dem Programm steht unter anderem ein Besuch der Danziger Altstadt. Hier verbirgt sich, wie wir später herausfinden werden, hinter jeder Ecke der Stadt ein Stück Geschichte. Auch das Freundschaftsseminar ist fast schon historisch: Dieses Jahr findet es bereits zum 18. Mal statt, während die Partnerschaft zwischen den beiden Hochschulen schon seit 45 Jahren besteht. Prof. Dr. Hans Rummel und Prof. Dr. Dr. Gerhard Feldmeier sind Mitgründer und begleiten das Seminar seit vielen Jahren.

Farina Desebrock studiert Biotechnologie der Marinen Ressourcen an der Hochschule Bremerhaven und erklärt: „Es geht bei dem Seminar darum, Freundschaften zwischen zwei Ländern zu knüpfen und über die Geschichte beider Länder zu lernen. Man lernt viel über kulturelle Unterschiede.“ Ihr ging es zunächst ähnlich wie mir. „Ich wollte gerne mit nach Porto, aber das Seminar fiel genau in den Prüfungszeitraum. Dann habe ich mich gefreut, als ich von dem Seminar an der GMU erfahren habe. Ich habe schon immer ein generelles Interesse an Polen gehabt, weil die Familie meines Partners dort herkommt. Ich wusste nicht viel über das Nachbarland und dachte es ist ganz schön, dort mal hin zu reisen.“

In Gdynia angekommen, wartet Małgorzata Jasnoch, die an der GMU studiert, und uns bereits am Flughafen in Danzig in Empfang genommen hat, an der Eingangstür zum Senatsaal. Sie winkt uns hinein. Während der feierlichen Begrüßung heißen der Rektor Prof. Adam Weintrit und weitere Professor:innen der GMU uns Mitarbeiter:innen und die Studierenden herzlich willkommen. Ein Gruppenfoto später und schon starten wir in die Vorlesung „Managing Cultural Diversity in Europe“ von Prof. Gerhard Feldmeier. Was muss ich beachten im Umgang mit Geschäftspartner:innen im Ausland? Welche kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es, und worüber sollte ich mich im Vorhinein besser informieren, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden? Diese Fragen erarbeiten wir in der Vorlesung, indem wir in Kleingruppen diskutieren und später unsere Ergebnisse zusammentragen.

Die erste Aufgabe im Seminar: Stellen Sie jeweils eine Person aus der anderen Gruppe vor. Ich bin in einem Team mit der Navigationsstudentin Julia Arendt, die auch Studierendenvertreterin der GMU ist. Hier stellt sich heraus, dass Til Schweiger nicht nur in Deutschland eine Berühmtheit ist. Klingt Schneider vielleicht im ersten Moment ähnlich wie Schweiger? Die Studentin sieht meinen Nachnamen auf dem Namensschild und erzählt mir, dass sie den Film „Honig im Kopf“ von Til Schweiger kennt. Doch damit noch nicht genug: Wer dieses Jahr die Charts verfolgt hat, kennt mit Sicherheit „Wildberry Lillet“ von Nina Chuba. Meine Teampartnerin erzählt mir später, dass sie nicht nur das Lied selber, sondern auch den Text dazu kennt, und singt mir einen Teil des Refrains vor.

Vor meiner Abreise rätselte ich beim Blick aufs Programm mit meiner Kollegin Nadine Metzler noch darüber, wer sich wohl hinter dem „besten, bekanntesten Tourguide“ laut Programm verbirgt. Bei der Stadtführung durch die Altstadt von Danzig löst sich schnell auf, dass Prof. Dr. Hans Rummel sich diesen Titel auf jeden Fall verdient hat. Er zeigt uns neben historischen Ecken und Besonderheiten wie der berühmten astronomischen Uhr in der Marienkirche, deren zentraler Teil ein Planetarium mit Sternzeichen und Mondphasen ist, und einem tollen Ausblick auf die Stadt auch, wo er während seiner Zeit als Lehrender an der GMU für ein Jahr gewohnt hat.

Die Stadt hat es mir auf Anhieb angetan, weshalb ich in der Seminarwoche noch recherchiere, ob es vielleicht einen Masterstudiengang an der Universität Danzig im Bereich Journalismus gibt – leider ohne Erfolg. Ich beschließe aber mit einigen anderen Studierenden zusammen, nochmal wiederzukommen.

Auch Farina Desebrock hat einen guten Eindruck gewonnen. „Ich war sehr positiv überrascht über die Offenheit der Leute. Man hat schnell Freundschaften geknüpft. Durch die Sprachbarriere hätte ich gedacht, dass es schwieriger wird und länger dauert. Wir wurden aber mit sehr offenen Armen und einer großen Gastfreundlichkeit empfangen. Ich hätte nicht gedacht, dass man schon nach ein paar Tagen sagen kann, dass man neue Freunde gefunden hat.“

Ich nehme vor allem die schönen Momente zusammen mit den anderen mit: Gemeinsam tanzen am Abend in einer Bar bei Musik, oder den Sonnenuntergang am Strand beobachten. Diese Erlebnisse – auch wenn sie vielleicht im ersten Moment alltäglich erscheinen mögen – verbinden uns und haben uns teilhaben lassen am Leben der Studierenden in Gdynia. Ich freue mich schon auf den Gegenbesuch und dabei Julia Arendt und den anderen Teilnehmer:innen unsere schönen Ecken zu zeigen. Bis dahin sind wahrscheinlich auch meine Postkarten angekommen, die ich nach Bremen und Bremerhaven verschickt habe.

Informationen zu den Gemeinschaftsseminaren mit Partnerhochschulen gibt es beim International Office der Hochschule Bremerhaven. Die internationalen Seminare sind interdisziplinär ausgelegt. Alle Studierenden sind willkommen, daran teilzunehmen. Im Rahmen des Erasmus+-Personalmobilitäts-Programm zu Fort- und Weiterbildungszwecken ist es auch für Mitarbeitende möglich, an einem der Angebote des International Office teilzunehmen.

Mit Begeisterung studieren, lehren und forschen – dafür steht die Hochschule Bremerhaven. In mehr als 20 praxisnahen und innovativen Studiengängen profitieren die rund 3.000 Studierenden von der engen Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft und modernen Lehr- und Lernansätzen. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten der „Hochschule am Meer“ wurden bereits vielfach ausgezeichnet und unterstützen nachhaltige Entwicklungen in der Region und darüber hinaus.

Pressekontakt:
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Nadine Metzler
An der Karlstadt 8
27568 Bremerhaven 
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