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Zukunft der Pflege: Mehr Selbstbestimmung für ältere Menschen

Zukunft der Pflege: Mehr Selbstbestimmung für ältere Menschen

Innovative Konzepte in der ambulanten und stationären Pflege helfen Seniorinnen und

Senioren, auch im Alter würdevoll zu leben

Düsseldorf/Hamburg, 12. Mai 2025

In der Pflege besteht dringender Reformbedarf. Zum Internationalen Tag der Pflegenden (12. Mai) fordert die AOK Rheinland/Hamburg die Politik auf, Prävention und Rehabilitation in der Pflege einen höheren Stellenwert einzuräumen. Eine nachhaltige Pflegepolitik muss aus Sicht der Gesundheitskasse Strategien fördern, die die Pflegebedürftigkeit vermeiden, verzögern oder abmildern.

Bisher fehle der Anreiz, in den Erhalt von Fähigkeiten der Pflegebedürftigen zu investieren: „Wir haben in unserem Gesundheits- und Pflegesystem eine klare Orientierung: Je höher die Pflegebedürftigkeit ist, desto höher ist der Pflegegrad und desto mehr Geld gibt es. Das ist grundsätzlich richtig, denn eine intensive Pflege ist aufwändiger. Doch dabei kommt in diesem System der Ansatz zu kurz, die Mobilität und Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen möglichst lange zu erhalten oder sogar wiederherzustellen“, sagt Matthias Mohrmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg.

Die AOK Rheinland/Hamburg fordert von der Politik, die Prävention und Rehabilitation stärker in der Pflege zu verankern. Ansätze zur Vermeidung oder Verzögerung von Pflegebedürftigkeit müssen auf regionaler Ebene weiterentwickelt und umgesetzt werden. Pflegeeinrichtungen sollten eine ressourcenorientierte, pflegerisch-therapeutische Versorgung anbieten, um die Mobilität der Betroffenen zu bewahren oder zurückzugewinnen – für einen möglichst selbstbestimmten Alltag.

Der Weg führe unter anderem, so Matthias Mohrmann, über eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Therapie, Medizin, Pflege, Betreuung und Pharmazie. „Es geht um ein neues, ganzheitliches Verständnis von Pflege. Unsere Gesellschaft braucht eine Pflege, die sich an den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen orientiert und bessere Rahmenbedingungen für die Pflegekräfte schafft.“

Ein Zusammenspiel von Kommune, Kranken- und Pflegekassen

Wichtig bei einer Reform des Pflegesystems sei auch die gemeinsame Bedarfs- und Strukturplanung. „Krankenkassen und soziale Pflegeversicherungen sollten die Kommunen bei der Pflegeplanung unterstützen. Umgekehrt müssen die Kommunen bei der Pflegeplanung aber auch eine Verlässlichkeit garantieren“, so Matthias Mohrmann.

Einige Beispiele für eine zukunftsweisende Pflege:

SGB Reha: Das Projekt „Sektorenübergreifende gerontopsychiatrische Behandlung und Rehabilitation in Pflegeheimen“ (SGB Reha) wird über den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert und von der AOK Rheinland/Hamburg geleitet. Gezielte Maßnahmen sollen die Alltagsfertigkeiten, kognitive Leistungsfähigkeiten sowie die Lebensqualität der Pflegebedürftigen stärken. In einzelnen Fällen kann es sogar gelingen, dass Betroffene aus der Einrichtung zurück in ihr Zuhause ziehen, im Vordergrund steht aber, dass sie grundsätzlich mobiler und selbstständiger werden sollen. Zurzeit beteiligen sich elf Pflegeeinrichtungen aus Nordrhein-Westfalen und Hamburg an dem Projekt. In den Einrichtungen wird die Mobilität der Pflegebedürftigen über therapeutisch-rehabilitative Impulse gestärkt, ihre Selbstständigkeit gefördert und die Lebensqualität gesteigert. https://www.aok.de/pk/rh/sgb-reha/

gesaPflege: Die Abkürzung steht für „Gesund alt werden in der stationären Pflege“. Dahinter verbirgt sich ein ganzheitliches und nachhaltiges Förderprogramm zur Implementierung von Gesundheitsförderungsprozessen in (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen. Das Besondere an gesaPflege ist die Kombination von Förderangeboten sowohl für die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner als auch für die der Beschäftigten. gesaPflege ist ein Gemeinschaftsprojekt der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Nordrhein-Westfalen. www.gesapflege.de

ReGe Pflege: Dieses Projekt rückt die Prävention in der häuslichen Pflege in den Fokus. Für ambulant gepflegte Menschen werden mit „ReGe Pflege - Regionales Gesundheitsnetz für Pflegebedürftige daheim“ Präventionsstrukturen geschaffen und gesundheitsfördernde Maßnahmen etabliert. Auf Pflege angewiesene Menschen, die mit Unterstützung (Pflegegrad 1-3) in der eigenen Häuslichkeit leben, sollen stärker von Prävention und Gesundheitsförderung profitieren, damit sie möglichst lange selbstständig, mobil und gesund bleiben. Die AOK Rheinland/Hamburg erprobt das Konzept seit Januar 2025 gemeinsam mit regionalen Partnern in den drei Modellregionen Stadt Aachen, Kreis Euskirchen und Kreis Wesel. www.aok.de/gp/ambulante-pflege/rege-pflege

Gesunde Pflegeeinrichtung: Mit dem Programm „Gesunde Pflegeeinrichtung“ setzt die AOK Rheinland/Hamburg gemeinsam mit ihrem Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF-Institut) auf Prävention. Für bessere Pflegebedingungen, mehr Wohlbefinden der pflegebedürftigen Menschen und ein gesundes, starkes Pflegepersonal. Es geht um Ernährung, Aktivität, kognitive Ressourcen, psychosoziale Gesundheit und Prävention von Gewalt in der Pflege, aber auch um die betriebliche Gesundheitsförderung.

Gesunde Pflegeeinrichtung | AOK-Arbeitgeberservice

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