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Innovationsfondsprojekt „STATAMED“: Patientenversorgung startet an sechs Standorten

Innovationsfondsprojekt „STATAMED“: Patientenversorgung beginnt an sechs Standorten in Essen, Hamburg und Niedersachsen

Das im Juli 2023 gestartete Projekt STATAMED geht in die Interventionsphase und setzt schon jetzt den im Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) enthaltenen Grundgedanken einer sektorenübergreifenden Versorgung in die Praxis um. Die kurzstationäre, allgemeinmedizinische Rundum-Behandlung soll die Versorgung akut Erkrankter verbessern.

Neue Strukturen, neues Konzept, neue Perspektive für Patientinnen und Patienten – und für sechs Krankenhausstandorte in strukturschwachen Regionen, an denen STATAMED in den kommenden zwei Jahren in der Praxis erprobt wird. Die AOK Rheinland/Hamburg und die AOK Niedersachsen haben gemeinsam mit vielen Partnern aus Versorgung und Medizin eine neue „Kurzstationäre Allgemeinmedizin“ entwickelt, die ambulante und stationäre Versorgung regional verbindet. Jetzt beginnt an sechs Standorten die Interventionsphase.

Überlastete Notaufnahmen in Krankenhäusern, unnötige Aufnahmen in die stationäre Versorgung, fehlende ärztliche und pflegerische Ressourcen, mühsame oder mangelhafte Kommunikation an den Sektorengrenzen im Gesundheitswesen: Es gibt einige Fehlentwicklungen und Defizite, bei denen das Projekt „STATAMED“ Abhilfe schaffen will. Aus einer Idee von Allgemeinmediziner Dr. med. Michael Groening in Hamburg ist zusammen mit den Versorgungsspezialistinnen und -spezialisten der beteiligten AOKs, beratenden Unternehmen und vielen an Verbesserungen in der Versorgung interessierter Praktikerinnen und Praktiker aus der ambulanten und stationären Versorgung ein ambitioniertes Vorhaben geworden. Auch dank der Förderung durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), der „STATAMED“ über vier Jahre mit knapp elf Millionen Euro mitfinanziert.

„Mit dem Projekt STATAMED stellen wir die Versorgung in ländlichen und strukturschwachen Regionen neu auf, um für Patientinnen und Patienten eine zu ihren Bedürfnissen passende, wohnortnahe Behandlung zu schaffen“, sagt Matthias Mohrmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg. „Ein tragendes Element dabei ist die enge Kooperation insbesondere mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, die dazu beiträgt, dass wir nicht nur Patientinnen und Patienten besser versorgen, sondern auch ärztliche und pflegerische Ressourcen schonen können.“

Wesentliches Element von „STATAMED“ ist die enge, interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie eine kontinuierliche Kommunikation aller an der Versorgung Beteiligten: Ambulante Praxen, spezialisierte Kliniken und Pflegende (darunter mobile „Flying Nurses“) werden auch telemedizinisch so miteinander verknüpft, dass Menschen, die akute gesundheitliche Probleme haben und ärztliche Hilfe, aber keinen Transport in eine Notaufnahme benötigen, in die richtige Versorgungsebene gelangen. In den spezialisierten Kliniken steht eine ärztliche und pflegerische „Rund-um-die-Uhr-Versorgung“ bereit, die Erkrankte und ältere Patientinnen und Patienten, die beispielsweise an Infekten oder chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder chronischer Herzschwäche leiden und bei denen eine akute ambulante Versorgung nicht ausreicht, kurzstationär behandelt werden – immer in enger Abstimmung mit Hausärztin oder Hausarzt sowie ihrem häuslichen Umfeld. Nach Entlassung aus der stationären STATAMED-Einrichtung übernehmen die mobilen Pflegekräfte bei Bedarf und ebenfalls in enger Abstimmung mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten bis zu vier Wochen lang auch die nachstationäre häusliche Versorgung.

Das Angebot schafft neue Strukturen innerhalb der stationären Versorgung, auch in Essen-Stoppenberg, dem STATAMED-Standort in Nordrhein-Westfalen. Das neue Gesundheitszentrum St. Vincenz ist ein wichtiger Baustein für die Weiterentwicklung der gesamten Gesundheitsversorgung. „Zur Schließung der Versorgungslücke im Essener Norden ist das STATAMED-Projekt eine einmalige Chance und der Beginn für weitere Angebote zur Gesundheitsversorgung am Standort des ehemaligen St. Vincenz Krankenhauses. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass diese wegweisende und zukunftsträchtige Versorgungsform ihren Platz in der stationären Versorgung finden wird“, sagt Robert Hildebrandt, Geschäftsführer Gesundheitszentrum St. Vincenz gGmbH.

In Hamburg entsteht das STATAMED-Angebot an der Stadtteilklinik Hamburg (SKH) in Mümmelmannsberg und am Krankenhaus Groß-Sand in Wilhelmsburg. Zentrale Akteure wie die leitenden STATAMED-Ärztinnen und -Ärzte, Patientenlotsen sowie die „Flying Nurses“ sind intensiv für ihre neuen Aufgaben geschult worden.

STATAMED: Kurzstationäre, allgemeinmedizinische Versorgung

Zum Projektkonsortium gehören neben der AOK Rheinland/Hamburg und der AOK Niedersachsen sechs Krankenhaus-Standorte, davon drei in Nordrhein-Westfalen und Hamburg sowie drei in Niedersachsen. Für die allgemeinmedizinische Schwerpunktsetzung und wissenschaftliche Prozessbegleitung konnte das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE – Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin) gewonnen werden.

Die externe Evaluation erfolgt durch das Hamburg Center für Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg und durch die Medizinische Hochschule Hannover (MHH – Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin). Im Rahmen der Evaluation wird auch die Akzeptanz bei Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Bevölkerung erhoben. Wirtschaftliche und regulatorische Fragestellungen rund um die Finanzierung und Vergütung von STATAMED im Betrieb begleitet das Institute for Health Care Business (hcb GmbH). Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein ist ebenfalls Teil des Projekts.

Pressestelle AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse
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