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Federation of Aluminium Consumers in Europe (FACE)

Face Aluminium: Deindustrialisierung des Mittelstandes droht. Energieintensive Industrien stark betroffen. Senkung des Industriestrompreises ist ein wichtiger Schritt, reicht aber nicht aus.

Berlin, Brüssel

Der Verband der Aluminiumverbraucher in Europa, FACE, ist der Vertreter der Aluminium Downstream Industrie. Angesichts weiter steigender Zinsen, aber auch nach wie hoher Energiekosten für die energieintensiven Industrien warnt der Verband vor einer zunehmenden De-Industrialisierung Deutschlands.

Anders als in vielen anderen europäischen Staaten hat das verarbeitende Gewerbe hierzulande noch einen hohen Stellenwert und gehört - wie der gesamte Mittelstand - zum Backbone der deutschen Wirtschaft.

Ende der Fahnenstange

Steigende Energiepreise, Rohstoffabhängigkeiten und Lieferprobleme bei kritischen Rohstoffen oder Wettbewerber, die durch staatliche Subventionen an Attraktivität gewinnen, sind die Herausforderungen, vor dem die Bundesrepublik steht. Für die Aluminiumverarbeitenden Betriebe, die in ihrer Kalkulation mit sehr niedrigen Margen zu kämpfen haben, sind insbesondere die hohen Stromkosten eine Bürde, die sie kaum noch stemmen können.

Mario Conserva, der Generalsekretär von FACE, fordert nun die Senkung der Energiekosten durch die Bundesregierung, die nach wie vor innerhalb der Koalition umstritten ist. "Es muss schnell gehandelt werden, anderenfalls wird weiter diskutiert und die Unternehmen sterben uns unter den Händen weg. Viele andere Unternehmen planen entweder Verlagerungen oder die Kürzungen ihrer Produktion. Der Inflation Reduction Act in den USA mit seinen sehr einfachen und unbürokratischen Zugängen zu Fördermitteln und Subventionen, veranlassen diejenige Unternehmen, die es sich leisten können, ihre Produktion zu verlagern. Wir brauchen, so Conserva weiter, dringend eine europäische Antwort auf diese Herausforderung, sonst werden wir zwischen den beiden größten Partnern USA und China zerrieben. Allerdings, so sieht es Conserva, seien andere Probleme in Deutschland hausgemacht.

Regulatorische Unsicherheiten

"Neben den hohen Energiepreisen sind es die regulatorischen Unsicherheiten der Energiepolitik, die die Unternehmen belasten. Denn die fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit der deutschen Energiepolitik lässt diejenigen Unternehmen der Branche, die am Standort Deutschland noch investieren wollen, eben diese aufschieben." Zudem kämen die überbordende Bürokratie und zu lange Planungs- und Genehmigungsprozesse bei staatlichen Stellen als zusätzliche Hürden dazu.

Wichtig sind für die Aluminiumverarbeitenden Betriebe international wettbewerbsfähige Energiekosten. Dazu brauche es dringend ein bundesweit einheitliches Strommarktdesign, das insbesondere auch eine Reform Strom- und Energiesteuerlichen Abgaben umfasst. "Bei steigenden Energiekosten profitiert der Staat", gibt Conserva zu bedenken. Dazu gehört eine schnelle und deutliche Ausweitung der Angebotsseite genauso wie eine Reform der Strom- und Energiesteuern. Die Senkung der Energiekosten könnten dabei durchaus mit Maßnahmen zur Förderung des Einsatzes erneuerbarer Energie auf Unternehmensebene verknüpft werden. Hier gehe es in erster Linie um Technologieoffenheit. Finanzierungsmöglichkeiten ständen durch den Klima- und Transformationsfonds bereit.

Höhere steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für umweltfreundliche Investitionen können die Betriebe entlasten und zudem die Kreislaufwirtschaft fördern. Conserva wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Beantragung solcher Mittel schnell und unbürokratisch von statten gehen müsse. Überbordende bürokratische Hürden seien hier kontraproduktiv und würden Unternehmen stärker belasten. Zudem war Conserva wichtig, auszuführen, dass die überwiegend mittelständisch geprägten Aluminiumverarbeitenden Betriebe eine Gleichbehandlung wollten. Wettbewerbsverzerrungen durch die Subventionierung insbesondere von Großunternehmen dürfe es dabei aber nicht geben.

Kontakt:

Herr Frank Tetzel

Mobil: 015777019406

E-Mail: frank@berlin-kommunikation.eu