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Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI)

Klare Kante gegen Krawall mit Pyrotechnik

Ratingen (ots)

Wer auf Krawall aus ist, der ist nicht wählerisch. Bei diesem Punkt sind sich die Mitglieder des Verbandes der pyrotechnischen Industrie (VPI) einig. Mit Sorge beobachten die Unternehmen eine punktuell zunehmende Gewaltbereitschaft, in deren Zuge immer wieder auch Feuerwerkskörper illegal zum Einsatz kommen. Der Blick auf die jüngsten Ausschreitungen im Berliner Stadtteil Neukölln beweist allerdings, dass nicht das Silvesterfeuerwerk das Problem ist, sondern ein Hang zur Gewalt, dem jedes Mittel recht ist.

Die Zahlen zu den gewaltsamen Ausschreitungen im Berliner Stadtteil Neukölln erschrecken: 194 Festnahmen, 65 verletzte Beamte. Bei der Berliner "Palästina-Demo" werden Müllcontainer in Brand gesteckt, Steine, Flaschen und illegal verwendete Pyrotechnik werden von Krawallmachern auf Ordnungshüter geworfen. Und das nicht etwa zu Silvester, sondern Mitte Oktober, zu einem Zeitpunkt, an dem Silvesterfeuerwerk in Deutschland nicht legal erhältlich ist. Nur Tage später folgten Ausschreitungen in der Halloween-Nacht in Hamburg und Hannover.

Die Bilder von Krawallmachern wecken Erinnerungen an die Ausschreitungen in der Silvesternacht 2022/23, als die friedliche Feierstimmung von Millionen Deutschen massiv getrübt wurde. Heute wie damals kann der VPI Gewaltausbrüche nur auf das Schärfste verurteilen. "Für uns ist das absolut nicht hinnehmbar. Vertreter von Recht und Ordnung zu attackieren, darf nicht toleriert werden", sagt VPI-Vorsitzender Thomas Schreiber. Wenn Bundeskanzler Olaf Scholz jüngst "klare Kante" im Kampf gegen Antisemitismus forderte, "so wünschen wir uns dazu noch 'klare Kante' und härtere Strafen gegen jene, die Pyrotechnik illegal einsetzen und damit bewusst Verletzungen riskieren", so Schreiber. Gewaltsame Ausschreitungen in Brennpunktgebieten seien ein trauriger Beweis für die zunehmende Gewaltbereitschaft bestimmter Personengruppen und die Notwendigkeit, hier die passenden Antworten von Seiten der Ordnungsbehörden zu finden.

Gemeinsamer Kampf gegen illegales Feuerwerk

Gleichzeitig begrüßt der VPI, dass seitens des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Kai Wegner, nicht reflexartig auf Medienberichte und Meinungsmache reagiert wurde. "Feuerwerkskörper zu verbieten, ist nicht die Lösung für ein tendenziell ganzjähriges Problem, das viel tiefer geht", sagt VPI-Vorstand Richard Eickel. Auch mehr oder weniger verlässliche Umfragen zur Beliebtheit von Feuerwerk bleiben naturgemäß nur an der Oberfläche. "'Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe', hat Winston Churchill mal gesagt - soweit wollen wir gar nicht gehen. Aber wir verweisen gern auf die massiv schwankenden Sonntagsfragen- und Meinungsforschungs-Ergebnisse der letzten Jahre. Umfragen sind höchstens Momentaufnahmen unter dem Einfluss aktueller Ereignisse. Die jüngste YouGov-Umfrage zur Beliebtheit von Feuerwerk zeigt das eindrücklich.

Noch am 4. Januar 2023, kurz nach den Krawallen in Berlin, sprachen sich bei YouGov deutlich mehr Menschen gegen privates Silvesterfeuerwerk aus als in der aktuellen Umfrage im Auftrag von dpa. YouGov fragt seit mindestens 2015 alljährlich nach der Beliebtheit von privatem Silvesterfeuerwerk - immer mit unterschiedlichen Ergebnissen: "Nähme man allein die Zahlen aus dem Jahr 2023 ernst, dann dürfte die Zahl der Feuerwerksbefürworter zum Jahresende hin noch mal deutlich steigen", sagt VPI-Vorsitzender Thomas Schreiber und meldet Zweifel an. "Sicher ist, dass die Nachfrage nach Feuerwerk 2022/23 so hoch wie nie war - die Kundinnen und Kunden haben mit den Füßen abgestimmt. Und wir sind sehr optimistisch, dass es auch 2023 so sein wird."

"Als VPI stellen wir nicht in Frage, dass Feuerwerksprodukte missbraucht werden können, wir stellen aber in Frage, dass ein Verbot von legalen Produkten sinnvoll ist", so Schreiber. Dass ausgerechnet der Berliner Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stephan Weh, derzeit ein bundesweites Verbot von privatem Feuerwerk fordert, mag da mindestens verwundern. "Hatte sich nicht jüngst noch seine Chefin, die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik, gegen ein flächendeckendes Verbot ausgesprochen?", fragt Richard Eickel.

Einig ist sich der VPI mit allen Ordnungsbehörden aber hier: Illegales Feuerwerk wird zunehmend zu einem Problem. "Illegales Feuerwerk ist kein Spaß, sondern eine Bedrohung für Leib und Leben", warnt Schreiber. "Als VPI sind wir uns sicher: Wer Krawall machen will, der wird das auch in Zukunft versuchen - der Markt für illegales Feuerwerk wächst." Einfuhr und Versand von illegalen Produkten zu stoppen - darauf komme es an, so VPI-Vorstand Michael Kandler. Während in Deutschland verkaufte Feuerwerksprodukte höchsten Qualitätsansprüchen genügen und von europäischen Behörden (wie z.B. dem Bundesamt für Materialforschung und -prüfung (BAM) zertifiziert sein müssen, sieht das bei illegal eingeführten Feuerwerkskörpern ganz anders aus. Seit Jahren fordert der VPI deshalb schärfere Kontrollen, um illegalem Wildwuchs vorzubeugen.

Weil die deutschen Hersteller und Händler von Feuerwerk seit geraumer Zeit einen Trend zu mehr illegalem Feuerwerk feststellen, haben die VPI-Mitglieder einen "Arbeitskreis gegen illegales Feuerwerk" (AGIF) gegründet. Er möchte die Ordnungsbehörden beim Kampf gegen illegales Feuerwerk unterstützen.

Zum Verband IDer Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) ist der Zusammenschluss von

23 (teils assoziierten) Mitgliedsunternehmen aus Deutschland. Der VPI betreut Hersteller von Silvester-, Groß- und Bühnenfeuerwerken sowie Hersteller von pyrotechnischer Munition aus dem gesamten Bundesgebiet.

Pressekontakt:

Klaus Gotzen, Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI)
An der Pönt 48, 40885 Ratingen
Telefon: 02102 / 186 200, E-Mail: info@feuerwerk-vpi.de

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