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Romani Rose: „Gewaltbereites Ansteigen auch des Antiziganismus“

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Der Vorsitzende des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, fordert aus Anlass der Gedenkveranstaltung zum „Auschwitz-Erlass“ am 18. Dezember 2025 in der Gedenkstätte Sachsenhausen entschlossene Maßnahmen der Politik zum Schutz der Minderheit.

Am 16. Dezember 1942 – vor nunmehr 83 Jahren – ordnete der Reichsführer SS Heinrich Himmler die Deportation der letzten noch im Reich verbliebenen Sinti und Roma nach Auschwitz an. Nahezu 23.000 Angehörige der Minderheit aus ganz Europa, darunter 10.000 aus dem Deutschen Reich, wurden aufgrund dieses Himmler-Erlasses ab Februar 1943 in den Lagerabschnitt B II e des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau deportiert, den die SS als „Zigeunerlager“ bezeichnete. Fast 90 Prozent der dort inhaftierten Männer, Frauen und Kinder fielen den Massenvergasungen, dem Terror der SS und den unmenschlichen Lebensbedingungen zum Opfer.

„Mit dem Auschwitz-Erlass wurde schließlich die systematische, bürokratische, industrielle Vernichtung der deutschen Sinti und Roma im Holocaust vorangetrieben. Insgesamt wurden 500.000 Angehörige der Minderheit im NS-besetzten Europa ermordet“, betont Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, aus Anlass der Gedenkveranstaltung für die Opfer des NS-Völkermordes an den Sinti und Roma am 18. Dezember 2025 in der Gedenkstätte Sachsenhausen.

Die Politik zeige heute mit Recht ihr Erschrecken über die aggressive Bedrohung durch den Antisemitismus, der als eine Gefährdung jüdischen Lebens in Deutschland wahrgenommen wird, so der Zentralratsvorsitzende. Der Bericht der unabhängigen Kommission gegen Antiziganismus von 2023 auf 2024 belege aber auch das starke und gewaltbereite Anwachsen von 1233 auf 1678 gemeldeter Fälle des Antiziganismus – eine Steigerung um 40 Prozent, macht er deutlich.

Gerade vor diesem Hintergrund sei nicht nachvollziehbar, wenn ausgerechnet in Thüringen, wo die AfD mit ihrer nationalistischen Hetze zur Spaltung der Gesellschaft beiträgt, die Landesregierung den deutschen Sinti und Roma den erforderlichen Schutz des demokratischen Rechtsstaates in ihrem Bundesland durch die Streichung der Position des Antiziganismusbeauftragten entzieht. Durch die Zuordnung dieses Aufgabenbereichs zur Beauftragten für Integration, Migration und Flüchtlinge werde obendrein ein antiziganistisches Klischee bedient.

Deshalb appelliert Romani Rose an die Koalition der Landesregierung in Erfurt, ihre Verantwortung für die Minderheit vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte nicht zu ignorieren. „Ich erwarte, dass die Politik hier entschlossene Maßnahmen ergreift, denn der Schutz nationaler Minderheiten ist eine Verpflichtung Deutschlands aus dem Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten des Europarats, das 1997 von der Bundesrepublik ratifiziert wurde.“

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Tel. 06221-981101
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