documenta Institut neu aufgestellt: Unabhängig und forschungsstark
Documenta Institut neu aufgestellt: Unabhängig und forschungsstark
Das documenta Institut in Kassel wird für die Zukunft neu aufgestellt: Das Institut, das sich der Bedeutung und Wirkung der weltweit bedeutendsten Ausstellung zeitgenössischer Kunst und weiteren Ausstellungsformaten widmet, nimmt nach einer Gründungsphase unter dem Dach der documenta und Museum Fridericianum gGmbH jetzt mit finanzieller Unterstützung des Landes Hessen seine Arbeit als unabhängige Forschungseinrichtung auf. Die Suche nach einer Nachfolge für Gründungsdirektor Prof. Dr. Heinz Bude läuft.
„Das documenta Institut ist ein Ort des Denkens und Forschens – eine Denkfabrik für die bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Ein Raum für kritische Analyse, neue Perspektiven und internationalen Austausch“, sagte Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, heute (16. Mai) in Kassel. „Nach vielen Jahren Vorbereitung von Land Hessen, Stadt Kassel, der documenta und Museum Fridericianum gGmbH sowie der Universität Kassel ist es gelungen, dass das documenta Institut nun eigenständig arbeiten kann. Das ist ein großer Schritt. Mit der Neuaufstellung des Instituts stärken wir einmal mehr den Forschungs- und documenta-Standort Kassel und festigen die deutsche Wissenschaftslandschaft durch ein wichtiges Bindeglied zwischen zeitgenössischer Kunst und künstlerischer Forschung. Ich freue mich darauf, die Tätigkeit des Instituts als Aufsichtsratsvorsitzender zu begleiten und daran mitzuarbeiten, einen gemeinsamen documenta-Ort zu schaffen.“
Prof. Dr. Ute Clement, Präsidentin der Universität Kassel, ergänzte: „Ich freue mich, dass es nun gelungen ist, eine dauerhafte Struktur für das documenta Institut zu finden. Wichtig ist der Status einer unabhängigen Forschungseinrichtung. Dies stellt sicher, dass das Institut in noch größerem Umfang drittmittelfinanzierte Projekte einwerben kann. Auch können seine Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dieser Position heraus unabhängig über den Forschungsgegenstand documenta und andere Ausstellungsformate forschen. Dem Land gebührt großer Dank für die Mithilfe bei dieser Lösung und für die Finanzierung.“
Gründungsdirektor Prof. Dr. Heinz Bude sagte: „Mein Auftrag bestand darin, das Institut auf eigene Beine zu stellen und zusammen mit den documenta-Professuren ein Forschungsprogramm zu entwickeln. Dieser Auftrag ist nun erfüllt. Die Forschung im Institut verfolgt zwei Linien: In einer vertikalen Linie nimmt sie Vergangenheit und Zukunft des Modells documenta in den Blick. Und in einer horizontalen Linie untersucht sie das globale Feld der Gegenwartskunst, zu dem die documenta gehört. Eine Besonderheit dieser Forschung liegt darin, dass sie sich wiederum selbst in Gestalt von Ausstellungen an die Öffentlichkeit richtet und so am kulturellen Leben in Kassel zwischen den documenta-Ausstellungen Teil hat.“
Die documenta Institut Kassel gGmbH ist seit dem 13.5. in das Handelsregister eingetragen; das selbständige Institut ist damit offiziell gegründet. Alleinige Gesellschafterin ist die Universität Kassel. Im Aufsichtsrat des Instituts sind Land Hessen, Universität Kassel, Kunsthochschule Kassel sowie die documenta und Museum Fridericianum gGmbH vertreten (Letztere durch ihren Aufsichtsratsvorsitzenden, also den Oberbürgermeister der Stadt Kassel). Aufsichtsratsvorsitzender des Instituts ist der Hessische Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur. In seiner Gründungsphase (seit 2020) und bis dato war das Institut unter dem Dach der documenta und Museum Fridericianum gGmbH angesiedelt.
Ein Kooperationsvertrag zwischen dem documenta Institut und der documenta und Museum Fridericianum gGmbH regelt die künftige enge Zusammenarbeit. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts erhalten einen privilegierten Zugang zum Archiv der documenta. Mittelfristig wird eine gemeinsame Verortung des Instituts und des Archivs angestrebt.
Das Land Hessen finanziert das Institut zunächst mit rund 770.000 Euro jährlich. Mit einem sukzessiven personellen Aufwuchs soll die Summe bis 2033 auf rund 1,5 Mio. Euro ansteigen. Zum Etat des Instituts werden noch Projekt-Drittmittel hinzukommen. Die drei sogenannten „documenta-Professuren“ die das Land seit 2021 an der Universität Kassel finanziert, werden eingebunden und tragen einen wesentlichen Teil zur Forschung des Instituts bei. Weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität werden mit dem Institut kooperieren.
Für den ausscheidenden Gründungsdirektor Heinz Bude wird es eine Nachfolge geben, das Berufungsverfahren hat bereits begonnen. Der Nachfolger oder die Nachfolgerin erhält eine W3-Professur an der Kunsthochschule Kassel, wird aber weitgehend für die Tätigkeit als wissenschaftlicher Direktor oder wissenschaftliche Direktorin des Instituts beurlaubt. Die Bewerbungsfrist endet am 26. Mai. Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ute Clement zeigte sich in einer ersten Einschätzung mit der bisherigen Bewerbungslage „sehr zufrieden“. „Diese Persönlichkeit wird viele Gestaltungsmöglichkeiten für das neue Institut haben, aber auch eine große Verantwortung tragen.“ Auch die kaufmännische Geschäftsführung ist inzwischen ausgeschrieben, weitere Ausschreibungen folgen.
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