Uni Kassel und Studierendenwerk Kassel kooperieren mit ArbeiterKind.de
Uni Kassel und Studierendenwerk Kassel kooperieren mit ArbeiterKind.de
Soziale Herkunft darf kein Hindernis für ein Studium sein – dafür steht die Universität Kassel. Ihr Bildungsangebot ist ungewöhnlich offen, das Beratungsangebot breit. Um Studieninteressierte aus Nichtakademiker-Familien noch besser zu erreichen, kooperiert die nordhessische Universität nun mit der gemeinnützigen Organisation ArbeiterKind.de.
ArbeiterKind.de ermutigt und unterstützt Schülerinnen, Schüler und Studierende, deren Eltern nicht studiert haben, auf ihrem Bildungsweg. Eine Kooperationsvereinbarung, die die Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ute Clement, die Geschäftsführerin des Studierendenwerks Christa Ambrosius und Katja Urbatsch, Gründerin und Geschäftsführerin von ArbeiterKind.de, heute (24. 11.) in Kassel unterzeichneten, benennt einige Felder der Abstimmung und Zusammenarbeit, um dies in Kassel künftig zu erleichtern. Beispielsweise werden Vertreterinnen und Vertreter der Organisation bei Universitäts-Veranstaltungen mit ihren Beratungsangeboten präsenter sein. Umgekehrt will ArbeiterKind.de bei eigenen Veranstaltungen und in der Unterstützung von „Arbeiterkindern“ durch Ehrenamtliche auf die professionellen Informations- und Beratungsangebote der Universität und des Studierendenwerks verweisen.
„Deutschland kann es sich nicht leisten, Talente zu vergeuden“, erklärte Ute Clement, die sich als Professorin für Berufspädagogik auch wissenschaftlich mit Bildungsverläufen auseinandersetzt. „Wir stehen angesichts eines immer dramatischeren Fachkräftemangels vor großen Herausforderungen, für die wir jeden klugen Kopf brauchen.“ Die Präsidentin fügte hinzu: „Bildung erleichtert zugleich Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt, und nicht zuletzt gibt es ein Recht auf Bildung und darauf, den individuellen Bildungsweg bis zum Ende zu gehen. Es ist unsere Aufgabe als Universität, diese Bildung jedem anzubieten, die oder der die Voraussetzungen erfüllt. Akademische Bildung darf nicht vom Geld oder dem Erfahrungshorizont der Eltern abhängen.“
Deswegen, ergänzt Christa Ambrosius für das Studierendenwerk, sei es ungemein wichtig, dass Studierende aus nichtakademischen Familien auch wirklich die Beratung bekommen, die sie brauchen. „Mit ArbeiterKind.de haben wir jetzt einen starken Partner an unserer Seite, der uns hilft, diese Studierenden gebündelt und noch gezielter als bisher zu erreichen. Eine gute und wichtige Kooperation, über die wir uns sehr freuen.“ Das Studierendenwerk bietet Studentinnen und Studenten eine Finanzierungsberatung, aber beispielsweise auch Rechts- und Sozialberatung an. Dieses Angebot ergänzt die Informations- und Beratungsangebote der Universität für Studierende und Studieninteressierte.
Katja Urbatsch sagte: „Seit 2008 sind wir gemeinsam mit unseren Ehrenamtlichen in Kassel aktiv und fördern Studierende der ersten Generation. Die Kooperation mit der Universität Kassel verstärkt unsere Möglichkeiten, gezielt zu unterstützen und durch unsere Community ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zu vermitteln. Ich freue mich, dass wir unseren Einsatz in Kassel auf Grundlage der Kooperationsvereinbarung verstärken und mit den Angeboten der Universität verzahnen können.“
Wie viele Studierende an der Universität Kassel aus Elternhäusern ohne akademische Erfahrung stammen, wird jenseits von freiwilligen Befragungen nicht exakt erfasst- schon aus Datenschutzgründen ist das nicht möglich. Bei einer kürzlich veröffentlichten Umfrage des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung DZHW hatte knapp jeder zweite teilnehmende Kasseler Studierende angegeben, dass keines seiner Elternteile einen Hochschulabschluss besitzt. ArbeiterKind.de ist nach eigenen Angaben mit einer lokalen Gruppe von Ehrenamtlichen an der Universität vertreten, die Erfahrungsaustausch u.a. im Rahmen von monatlichen offenen Treffen anbietet. Besonders die persönliche Unterstützung bei der Orientierung an der Universität und Stipendienbewerbungen werde geschätzt. Das Engagement von ArbeiterKind.de in Hessen wird durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.
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