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Luftqualität in Deutschland - UBA gibt aktuellen Überblick und zeigt auf, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt

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Dessau-Roßlau (ots)

Anmoderationsvorschlag: Luftverschmutzung belastet unsere Gesundheit und macht krank. Oder anders gesagt: Die Luft muss in Zukunft deutlich sauberer werden. Um das zu beschleunigen, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im September letzten Jahres die Richtwerte für zum Beispiel Feinstaub und Stickstoffdioxid deutlich verschärft. Wie es aktuell mit der Luftqualität in Deutschland aussieht, zeigt die heute / am 10. Februar veröffentlichte vorläufige Auswertung der Länder und des Umweltbundesamtes (UBA). Über die spreche ich jetzt mit der UBA-Luftqualität-Expertin Ute Dauert, hallo.

Begrüßung: "Hallo!"

1. Frau Dauert, rund 600 Messstationen der Bundesländer und des Umweltbundesamtes sind bereits ausgewertet: Wie sauber ist denn die Luft in Deutschland?

O-Ton 1 (Ute Dauert, 22 Sek.): "Da kann ich gute Nachricht überbringen. Die positive Entwicklung der letzten Jahre hat sich auch 2021 fortgesetzt. Wir haben keine Überschreitung der Feinstaubgrenzwerte festgestellt. Und auch in Bezug auf den Grenzwert für die Stickstoffdioxidbelastung lagen nur ein bis zwei Prozent der verkehrsnahen Messstationen darüber. Vor zehn Jahren waren es noch drei Viertel der Messtationen."

2. 2019 hatten noch 25 Städte die Stickstoffdioxid-Grenzwerte überschritten: Wie viele sind es jetzt?

O-Ton 2 (Ute Dauert, 29 Sek.): "Wir rechnen damit, wenn alle Daten vollständig vorliegen und ausgewertet sind, dass es weniger als fünf Städte sein werden, die von Grenzwert-überschreitungen betroffen sein werden. Aktuell wissen wir es sicher von München und von Ludwigsburg. Wesentliche Gründe für diese positive Entwicklung sehen wir vor allen Dingen in der Erneuerung der Fahrzeugflotte, die deutlich weniger Stickoxide auf der Straße eben auch wirklich emittieren, und auch in den Auswirkungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie."

3. Wie sieht es mit anderen Luftschadstoffen aus?

O-Ton 3 (Ute Dauert, 39 Sek.): "Insbesondere beim Feinstaub, der eine besondere Gesundheitsrelevanz hat, sehen wir seit Jahren einen deutlichen Rückgang der Konzentrationen. Was vor allen Dingen daran liegt, dass die Auspuffabgase durch Partikelfilter beispielsweise deutlich weniger Feinstaub enthalten. Allerdings sehen wir andere Quellen mit Sorge, wie zum Beispiel die Holzverbrennung in privaten Haushalten. Ein weiterer Schadstoff, der insbesondere in den Sommermonaten ein Thema ist, ist das Ozon. Und da gibt es für 2021 wenig zu berichten, da der Sommer eher unterdurchschnittlich war und damit auch die Ozonkonzentrationen eher unterdurchschnittlich ausfielen."

4. Wie hat sich die Corona-Pandemie 2021 auf die Luftbelastung ausgewirkt?

O-Ton 4 (Ute Dauert, 23 Sek.): "Grundsätzlich können wir auch da eine positive Bilanz ziehen. Ähnlich wie im Jahr 2020, war auch im Jahr 2021 die Fahrleistung im Straßenverkehr doch deutlich verringert - und das wirkt sich natürlich auch auf die Luftschadstoffkonzentrationen aus. Weniger Verkehr heißt auch gleichzeitig weniger Luftschadstoffbelastung und einen Schritt weiter in Richtung gesunder Luft."

5. Die Weltgesundheitsorganisation hat erst vor ein paar Monaten einige Richtwerte verschärft. Wenn Sie das berücksichtigen: Wie schneidet Deutschland dann ab?

O-Ton 5 (Ute Dauert, 21 Sek.): "Zunächst muss man erst mal sagen: Das, was die Weltgesundheitsorganisation als Richtwerte vorschlägt, dient wirklich dem maximalen Schutz der Gesundheit und wirklich allen Bevölkerungsgruppen, also angefangen vom Säugling über kranke Menschen bis hin zu Älteren. Und wenn wir diese scharfen Richtwerte ansetzen, muss man leider feststellen, dass wir diese in Deutschland nahezu komplett verfehlen."

6. Welche Luftschadstoffe bereiten Ihnen diesbezüglich die größten Sorgen?

O-Ton 6 (Ute Dauert, 27 Sek.): "Die größten Sorgen bereitet uns die Feinstaubbelastung, weil hier die größte Gesundheitsrelevanz besteht. Und um diese Belastung weiter abzusenken, muss in verschiedenen Bereichen angesetzt werden. Zu nennen sind hier vor allen Dingen der Verkehrsbereich, aber auch die Verbrennung von Biomasse beispielsweise, Holzverbrennung in privaten Haushalten. Aber auch die Landwirtschaft, die durch Ammoniak zur Feinstaubbildung beiträgt."

Ute Dauert vom Umweltbundesamt über die Luftqualität in Deutschland und in welchen Bereichen noch dringender Handlungsbedarf besteht. Besten Dank für die Infos und das Gespräch!

Verabschiedung: "Gerne, machen Sie es gut!"

Abmoderationsvorschlag: Wie es um die "Luftqualität 2021" bestellt ist und weitere Infos zum Thema finden Sie auf der UBA-Webseite unter Umweltbundesamt.de.

Pressekontakt:

Felix Poetschke
Pressesprecher

Referat "Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Internet"

Umweltbundesamt
Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau

Telefon: +49 (0)340 2103 2675
felix.poetschke@uba.de

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