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FREIE WÄHLER: Lebensbedingungen für geflüchtete Kinder verbessern

FREIE WÄHLER: Lebensbedingungen für geflüchtete Kinder verbessern
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Schmidt: „Zu viele Kinder müssen zum Teil über Jahre in Flüchtlingsheimen und damit an nicht kindgerechten Orten leben.“

Zum diesjährigen Weltkindertag setzen sich die FREIEN WÄHLER für eine Stärkung des Schutzes, der Würde und der Perspektiven für Kinder in Flüchtlingsunterkünften ein. Damit Kinder möglichst kurz in Flüchtlingsheimen untergebracht werden, setzt sich die FREIE WÄHLER stellvertretende Bundesvorsitzende Gabi Schmidt für eine bevorzugte dezentrale Unterbringung von Familien in Wohnungen sowie den unmittelbaren Zugang zu Kindergärten und Schulen ein. Da bereits jetzt viele Kommunen mit der Versorgung und Unterbringung der jungen Geflüchteten überfordert sind, darf die dringend benötigte psychologische Unterstützung nicht auf die Fachkräfte vor Ort abgewälzt werden. Die FREIEN WÄHLER fordern vom Bund weitreichende Unterstützung, da einige Bundesländer auf den massiven Einrichtungs- und Personalmangel bereits mit Absenkung der im SGB VIII festgelegten Standards, die ausschließlich für die Arbeit mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen angewandt werden, reagiert haben.

Gabi Schmidt, stellvertretende Bundesvorsitzende FREIE WÄHLER: „Bei mehr als der Hälfte der geflüchteten Kinder in Deutschland liegen psychologische Belastungssymptome vor und 40 Prozent der Kinder sind durch die Gewalterfahrungen u. a. in der Schule, aber auch in zwischenmenschlichen Interaktionen deutlich eingeschränkt. Die nicht kindgerechte Unterbringung in Flüchtlingsheimen verschärft diese Probleme noch zusätzlich. Damit wir dem Motto des diesjährigen Kindertags „Jedes Kind hat eine Zukunft“ gerecht werden können, brauchen wir in großen Unterkünften geschützte Räume für Kinder, in denen sie sich entfalten können und Privatsphäre haben.“

Im letzten Jahr wurden insgesamt 81.232 Asylerstanträge von Kindern gestellt. 91 Prozent dieser Anträge wurden von Kindern im Familienverbund bzw. mit Sorgeberechtigten und 9 Prozent von unbegleiteten geflüchteten Kindern gestellt. Gerade eine das Kindeswohl wahrende Aufnahme, Versorgung, Betreuung und Begleitung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen weist in vielen Kommunen noch große Lücken auf. Der Versorgungsbericht der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer zeigt auf, dass gerade einmal 4,1 Prozent der Geflüchteten mit möglichem Versorgungsbedarf Unterstützung finden.

„Besonders die Unterbringungssituation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen wird in den Ländern immer prekärer. Dabei ist gerade diese Gruppe überproportional von Gewalterfahrungen betroffen. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass Bedingungen bereitgestellt und weitere sichere Orte geschaffen werden, die ein Leben nach Folter, Flucht und Vertreibung für geflüchtete Kinder und Jugendliche möglich macht. Hierzu gehört für uns eine frühzeitige Identifikation sowie ein gleichberechtigter Zugang zu den Angeboten des Gesundheitssystems und Ausbau der Behandlungskapazitäten innerhalb und außerhalb der psychosozialen Zentren. Hierfür muss der Bund weitere Finanzierungszusagen machen. Dass weniger als 10 Prozent der Kosten für die psychosoziale Versorgung vom Bund übernommen werden, ist nicht akzeptabel. Die Bundesregierung lässt die vielen engagierten Fachkräfte vor Ort im Regen stehen“, so Schmidt weiter.

Eike Jan Brandau
Beauftragter für Presse und Öffentlichkeitsarbeit

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