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Neues Deutschland: zu den Auswirkungen des Gas-Streits

06.01.2009 – 17:50

Berlin (ots)

Wenn zwei sich streiten, friert dann der Dritte?
Nein, so dramatisch ist die Versorgungslage mit Gas trotz der von 
Russland eingeschränkten Zufuhr der wichtigen Energiequelle 
hierzulande (noch) nicht. Aber die wenig aufschlussreichen Äußerungen
der deutschen Großhändler E.on, RWE, VNG und Wingas fallen angesichts
des eskalierenden russisch-ukrainischen Zwists schon erheblich 
weniger beschwichtigend aus als zuvor.
 Auch die große Politik in der EU wie in Deutschland steht jetzt 
ziemlich blöd da. Erklärte man sich doch beim fernen »Handelsstreit« 
im wilden Osten für nicht zuständig. Wo man sich doch sonst bei jedem
Konflikt ungefragt als Vermittler gefragt fühlt. Und den  Dauerstreit
zwischen Moskau und Kiew, der sich regelmäßig auch im Gefeilsche um 
den Gaspreis äußert, durch Parteinahme für Kiew eher befördert hat. 
Gerade im Energiebereich ist es falsch, darauf zu setzen, dass es der
Markt schon richten wird - nach dem Motto: Die Ukraine braucht die 
Einnahmen aus der Gas-Durchleitung und Russland wird den 
Hauptabnehmer schon nicht verprellen. Tatsächlich versuchen beide 
Seiten, durch illegales Anzapfen von Pipelines bzw. Drosselung der 
Zufuhr die EU auf ihre Seite zu ziehen.
 Um solche Situationen künftig zu vermeiden, helfen nur die 
Diversifizierung, um sich von Liefergiganten wie Gazprom etwas 
abzunabeln, und ernsthafte Anstrengungen, den Energieverbrauch zu 
senken. Auch hierbei haben EU und Bundesregierung bisher versagt.

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