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Neues Deutschland: Rezession jetzt regierungsoffiziell

23.11.2008 – 18:29

Berlin (ots)

Wer es bisher noch nicht gemerkt haben sollte -
jetzt ist es regierungsoffiziell: Deutschland steckt tief in der 
Rezession und wird vermutlich auch im kommenden Jahr nicht wieder 
herausfinden. Kanzlerin Angela Merkel und ihr oberster Kassenwart 
Peer Steinbrück zeigten  jedenfalls am Wochenende wenig Optimismus. 
Während aber beispielsweise der britische Premier Gordon Brown 
radikale Steuersenkungen zur Konjunkturbelebung anstößt, verharren 
die deutschen Großkoalitionäre in der Zustandsbeschreibung und 
erwarten gottergeben »ein schweres Jahr voller schlechter 
Nachrichten«.
Warum dann überhaupt diese späte öffentliche Erkenntnis? Sollen 
die Bürger aus Angst vor Rezession und Wirtschaftskrise ihr letztes 
Geld in Hamsterkäufe zum Weihnachtsfest anlegen? Vermutlich liegt der
eigentliche Grund im Superwahljahr 2009: Wer öffentlich über die 
schlechte wirtschaftliche Lage jammert, kann vor der Wahl gut 
begründen, warum Erleichterungen für die Bürger kaum machbar sind. 
Wer die Menschen auf harte Zeiten einstimmt, erhofft sich sicherlich 
mehr Verständnis, wenn er soziale Leistungen immer weiter 
herunterfährt, für den Bankensektor aber gleichzeitig 
milliardenschwere Rettungspakete bereitstellt. Insofern kommt die 
Erkenntnis der Regierenden keineswegs zu spät - die Wahlkampfschlacht
hat doch gerade erst begonnen.

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