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Westfalenpost: Zum Streit über die Euro-Krise: Wenig Konstruktives Von Lorenz Redicker

06.07.2012 – 20:17

Hagen (ots)

Über 170 namhafte Wirtschaftsprofessoren protestieren öffentlich gegen die Euro-Rettungspolitik. Der Finanzminister nimmt das immerhin so ernst, dass er darauf nicht nur reagiert, sondern richtiggehend eindrischt auf seine Kritiker. Nun ist Kritik am Euro und an der Euro-Rettungspolitik keinesfalls neu. Und - selbstredend - erlaubt. Wenn sich aber nun 170 Professoren zu Wort melden, darf man schon etwas mehr erwarten als das, was sie in der FAZ veröffentlicht haben. Natürlich ist manches richtig an dem, was die Wirtschaftsexperten schreiben; der Text bleibt aber insgesamt allzu vage und ist - vor allem das - frei von eigenen Vorschlägen zur Euro-Rettung. Wer sich aus seinem Elfenbeinturm auf die politische Bühne wagt, sollte mehr liefern als ein Schreckensszenario. Der Vorwurf der "Stammtisch-Ökonomie" liegt da nahe. Dabei wurde das Papier noch flugs abgemildert, nachdem eine erste Fassung bereits im Netz kursierte und - völlig zu Recht - zerrissen wurde, weil sich dort etwa nationalistische Töne fanden, bei denen man schon fragen darf, warum so viele Professoren das trotzdem unterzeichnet haben. Aber wir wollen nicht kleinlich sein und Vorab-Fassungen kritisieren. Wir brauchen eine ebenso sachliche wie öffentliche Debatte über die Euro-Rettung. Vielleicht löst der Brief der Professoren die ja aus.

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