Terre des Hommes Deutschland e.V.
Umstrukturierung im Auswärtigen Amt: Humanitäre Hilfe darf nicht deutschen Wirtschafts- und Sicherheitsinteressen untergeordnet werden!
Osnabrück/Berlin (ots)
Die geplante Umstrukturierung im Auswärtigen Amt zielt darauf ab, die humanitäre Hilfe deutschen Wirtschafts- und Sicherheitsinteressen unterzuordnen. Die Auflösung der Abteilung für Krisenprävention, Friedensförderung und humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt wird zur Folge haben, dass die für Millionen Menschen überlebenswichtige Hilfe einer geopolitischen "Deutschland First"-Logik untergeordnet wird.
"Deutschland hat sich jahrzehntelang als verlässlicher Partner den humanitären Prinzipien verpflichtet, weltweit Menschen zu helfen, die in größter Not sind, und sich damit einen sehr guten Ruf erworben. Die jüngsten Entscheidungen der Bundesregierung gehen allerdings vollkommen in die falsche Richtung", kritisiert Joshua Hofert, Vorstandssprecher der Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes. "Neben der Umstrukturierung wurden im Bundeshaushalt die Mittel für humanitäre Hilfe halbiert. Lebensnotwendige Hilfe für Menschen wird weiter heruntergefahren und damit auch weniger wirksam sein. Eine ausschließlich an wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen ausgerichtete Außenpolitik steht in starkem Widerspruch zu den humanitären Prinzipien Menschlichkeit, Neutralität und Unparteilichkeit. Die Leidtragenden sind Menschen zum Beispiel in Myanmar, wo rund 20 Millionen Menschen dringend Hilfe brauchen, darunter acht Millionen Kinder. Eine Umstrukturierung mit diesem Ergebnis kann unmöglich als Erfolg gewertet werden."
Neben der Herabsetzung und dem Bedeutungsverlust der humanitären Hilfe ist derzeit unklar, wie mit der neuen Struktur die Strategie der Bundesregierung für die humanitäre Hilfe im Ausland einheitlich umgesetzt werden soll. "Zivilgesellschaft ist eine wichtige Säule der humanitären Hilfe. Daher hätten wir uns gewünscht, dass das Auswärtige Amt mit uns gemeinsam Lösungsvorschläge erarbeitet, anstatt mit der Reform vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden", so Joshua Hofert.
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Unser Name "Terre des Hommes" steht für eine "Erde der Menschlichkeit". Klimawandel, Kinderarbeit, Krieg und Vertreibung - wir machen Kinder und Jugendliche stark und schützen sie mit unseren Projekten vor Gewalt und Ausbeutung. Wir leisten humanitäre Hilfe und verbessern die Lebensbedingungen von Kindern weltweit. Was uns dabei besonders wichtig ist: Wir arbeiten mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen und setzen gemeinsam mit Kindern ihre Rechte durch. Als Kinderrechtsorganisation sind wir unabhängig von Regierungen, Wirtschaft, Religionsgemeinschaften und Parteien. Wir fördern derzeit über 400 Projekte für Kinder und Jugendliche in 47 Ländern.
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