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Ian Buruma: "Die Ziele eines Osama bin Laden sind nicht verhandelbar"

Hamburg (ots)

Der holländische Essayist Ian Buruma kritisiert in
der ZEIT die verbreitete Auffassung, die Bomben-Anschläge von London
seien die Rache für die britische Beteiligung am Irak-Krieg. Unter
der Voraussetzung, dass der Bombenterror auf al-Quaida zurückgehe,
sei dies "zu kurz gegriffen". Tatsächlich, so Buruma, sei der Westen
schon länger im Visier von Al Quaida, und zwar seit dem Angriff auf
den amerikanischen Zerstörer "USS Cole" im Jahr 2000. Der Irak-Krieg
habe allerdings die Dinge schlimmer gemacht und "terroristische
Leidenschaften neu entflammt".
Als entscheidendes Motiv hinter den Anschlägen sieht Buruma den
"Hass auf den Westen". Alles Westliche würde von al-Quaida als
ungläubig und barbarisch abgelehnt. Deshalb sei es eine Illusion zu
glauben, man könne mit Extremisten Kompromisse schließen: "Die  Ziele
eines Osama bin Laden sind nicht verhandelbar." Viel wichtiger sei es
dagegen, dafür zu sorgen, dass der Westen nicht die Herzen jener
europäischen Muslime verliere, die noch nicht an die Extremisten
übergelaufen seien. Buruma: "Wir müssen die Bindungen zu den
europäischen Muslimen verstärken und ihnen das Gefühl geben, dass wir
auf ihrer Seite stehen und sie von unseren Gesetzen genauso
profitieren wie wir."
Ian Buruma ist (zusammen mit Avishai Margalit) Autor der im C.
Hanser Verlag erschienenen Studie "Okzidentalismus. Der Westen in den
Augen seiner Feinde".
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 29 vom 14. Juli 2005 senden
   wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

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