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Helmut Schmidt wollte in seiner Amtszeit keine Ausländerfeindlichkeit provozieren

Hamburg (ots)

Der ehemalige Bundeskanzler und ZEIT-Herausgeber Helmut Schmidt hat schon 1974 vorausgesehen, dass die "Deutschen es nicht fertig bringen würden, alle Türken zu integrieren". Dem ZEITmagazin LEBEN sagt er: "Wir hätten ihnen schulische Bildung geben müssen. Wir hätten ihnen alle möglichen Türen öffnen müssen. Das haben wir aber nicht getan." Die Deutschen hätten nicht erkannt, dass viele Ausländer auf Dauer hierbleiben wollten: "Ich habe die weitere Zuwanderung von Ausländern gestoppt, ganz leise, weil ich keine Ausländerfeindlichkeit provozieren wollte."

"All das schöne Gerede von Multikulti hat bisher keine positiven Wirkungen erzeugt", sagt Schmidt. "Die kulturellen Unterschiede zwischen einer jungen Türkin aus einem Dorf im Osten Anatoliens und der Bevölkerung einer deutschen Großstadt - diese Unterschiede sind sehr viel größer als etwa die zwischen einem italienischen Arbeiter aus Kalabrien und einem deutschen Arbeiter." Es sei keine leichte Aufgabe, ein Zusammenleben zu gestalten. Schmidt: "Die Gesamtgesellschaft muss dafür sorgen, dass die Kinder in den Kindergarten und in die Schule kommen, dass sie, auch wenn sie zu Hause mit der Mutter Türkisch reden, gleichwohl lernen, Deutsch zu sprechen, zu lesen und zu schreiben."

Pressekontakt:

Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 11 vom 6. März 2008 senden
wir Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke
Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)

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