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WDR-Studioleiter Erdmann Linde verabschiedet - Pleitgen: "Ein echter Trendsetter, der Mediengeschichte geschrieben hat."

Köln (ots)

30. März 2006 - Erdmann Linde, seit 1998 Leiter das
WDR-Studios Dortmund, geht zum 1. April 2006 in den Ruhestand. Mit 
der Einstellung beim WDR 1984 wurde Erdmann Linde die Leitung des 
Kabelpilotprojekt Dortmund übertragen. Von den bundesweit vier 
Kabelpilotprojekten stand nur das in Dortmund unter 
öffentlich-rechtlicher Trägerschaft. Projektleiter war Erdmann Linde,
Programmchef Dr. Klaus Katz, Hörfunkleiter Karl Graf Matuschka und 
Fernsehleiter Gerald Baars. Etwa 44.000 Haushalte lagen in dem 
Versuchsgebiet und konnten die Hörfunk- und Fernsehsendungen 
empfangen. Durch Beschluss des WDR-Rundfunkrats wurde das 
erfolgreiche Lokalfernsehen ab 1988 - 1990 auch frei empfangbar 
ausgestrahlt.
Zum Abschied würdigte WDR-Intendant Fritz Pleitgen Erdmann Linde als 
einen Journalisten, der "in Dortmund Mediengeschichte mit geschrieben
und mit gestaltet hat". Als das Kabelpilotprojekt mit ihm als Leiter 
an den Start gegangen sei, habe die Idee der Regionalisierung noch 
ganz am Anfang gestanden. Lokalfernsehen und Lokalradio, dazu noch 
öffentlich-rechtlich, seien von vielen Seiten äußerst skeptisch 
beurteilt worden. Linde habe dazu beigetragen, "erfolgreich zu 
beweisen, dass die Informationen aus der Nachbarschaft auch in den 
elektronischen Medien ein großes Publikum interessieren. Heute gilt 
das beim WDR als Binsenweisheit. Damals waren Sie ein echter 
Trendsetter".
Pleitgen wies zudem auf die landesweite Bedeutung des WDR-Studios 
Dortmund hin: "Für ganz Nordrhein-Westfalen kommen aus dem Studio am 
Mommsenweg die unverzichtbaren Verkehrshinweise. 1999 ist das 
Verkehrsinformationszentrum von Köln nach Dortmund umgezogen. Drei 
Stunden "Rhein und Weser" auf WDR 2 entstehen hier an jedem Werktag. 
Seit September 2002 wird im Studio Dortmund in Kooperation mit dem 
SWR und dem BR auch die TV-Sendereihe "Planet Wissen" produziert. 
Alles in allem ist Dortmund ein starkes Stück WDR, ein starkes 
Standbein in Westfalen. Dafür der ganzen Studiomannschaft ein 
herzliches Dankeschön! Mein besonderer Dank geht an Erdmann Linde für
jahrzehntelanges Eintreten für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, 
für Rat und Tat hier in Dortmund und darüber hinaus. Und für ihren 
breiten Schatz an Erfahrung, den sie stets mit dem WDR geteilt 
haben."
"Heute gibt es nicht nur einen beruflichen Abschied, sondern es 
gilt, Erdmann Linde herzlich zu danken, für seine großartige Leistung
für den WDR in Dortmund," sagte WDR-Rundfunkratsvorsitzender Reinhard
Grätz. Eines der entscheidenden Stichworte in Lindes Berufsleben sei 
die Regionalisierung des Rundfunks gewesen. Dortmund sei in dieser 
Hinsicht neben Düsseldorf der "Leuchtturm". Linde sei ein 
Menschenfreund, der anstehende Fragen eher analysierend behandelt 
habe, doch auch "klare Kante" gezeigt habe, was die Weiterentwicklung
des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und die rundfunkpolitische Sicht
auf das Ruhrgebiet anlangte, so Grätz weiter.
Erdmann Linde, geboren am 22. Februar 1943 in Dresden, erlangte 
nach einer Lehre als Stahlbauschlosser 1967 am Westfalen-Kolleg 
Dortmund die Hochschulreife. Von 1967 bis 1968 war er zudem 
Bundesvorsitzender des Sozialdemokratischen Hochschul-Bundes (SHB). 
In dieser Zeit begann er auch das Studium der Sozialwissenschaften, 
Pädagogik und Publizistik an der Ruhr-Universität in Bochum, das er 
1974 mit dem Magister Artium abschloss. Als Bezirksvorsitzender der 
Jungsozialisten (Bezirk Westliches Westfalen) war er von 1969 bis 
1972 tätig. Dem WDR-Rundfunkrat gehörte Linde von 1970 bis 1984 an. 
In den Jahren 1979 bis 1981 war er Mitglied im Europa-Parlament 
(MdEP).  An der Volkshochschule Dortmund ist Erdmann Linde von 1974 
bis 1981 Fachbereichsleiter gewesen und wurde 1981 zum 
stellvertretenden Direktor der VHS ernannt (bis 1984). Erdmann Linde 
ist verheiratet und hat drei Kinder.
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-2770, -4605

Original content of: WDR Westdeutscher Rundfunk, transmitted by news aktuell

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