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WDR europa-forum - Erweiterungskommissar Verheugen: Rumänien und Bulgarien noch 2007 in die EU

Köln (ots)

Straßburg/Köln - Knapp fünf Monate nach der
Osterweiterung der Europäischen Union (EU) hat sich
EU-Erweiterungskommissar Günther Verheugen (SPD) für einen schnellen
Beitritt von Rumänien und Bulgarien zur EU ausgesprochen. Beide
Länder werden spätestens zum 1. Januar 2008 Vollmitglieder der EU
werden, sagte Verheugen beim achten wdr europa-forum am Dienstag in
Straßburg. Realistisch sei, dass Rumänien und Bulgarien bereits 2007
vollwertige EU-Mitglieder werden. Die EU habe beiden Ländern eine
Mitgliedschaft zugesichert, daran müsse sich die Union nun halten.
«Rumänien und Bulgarien sind wichtig für die Stabilität und die
Sicherheit der gesamten EU», sagte Verheugen. Zudem stellten beide
Länder einen bedeutenden Wirtschaftsraum dar. Schon die Erweiterung
der EU von 15 auf 25 Mitgliedsstaaten zum 1. Mai 2005 habe gezeigt,
dass ganz Europa von einer Expansionspolitik profitiere. Der Euro
habe sich in den vergangenen Monaten zur «zweiten Reservewährung der
Welt» entwickelt. «Die Osterweiterung hat in den alten Ländern
Wachstum und zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen», sagte Verheugen.
Europa habe das Potential, bedeutendste Wirtschaftsmacht der Welt zu
werden. Die Mitgliedsländer dürften sich aber nicht auf einen
«Wettbewerb nach unten» einlassen. Billiglöhne und geringe
Sozialstandards seien der falsche Weg. Klar sei aber auch, dass die
Globalisierung Auswirkungen habe. «Die bittere Wahrheit für Europa
ist, dass wir niemanden vor dem Wandel schützen können», sagte
Verheugen.
Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) sagte,
Europa müsse sich stärker als bisher der Ängste der Bürger annehmen.
«Das europäische Projekt kann nur gelingen, wenn es die Menschen
mitnimmt», sagte Müller. Bislang sei es der EU nicht gelungen, die
Menschen von den Chancen einer gemeinsamen europäischen Politik zu
überzeugen. Um eine Trendwende im Bewusstsein der Bürger zu
erreichen, müssten wirtschaftspolitische Korrekturen vorgenommen
werden. Der Schutz der Arbeitnehmer sowie der vor allem
mittelständischen Unternehmen vor einem ruinösen Wettbewerb müsse
stärker in den Vordergrund gestellt werden. Sollte dies versäumt
werden, werde die EU bei den Bürgern weiter Vertrauen verlieren.
Pressekontakt
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefo 00333 88249171

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