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Heynemann und Aust fordern Einstellung der Schiedsrichterbenotungen und eine eigenständige Schiedsrichterorganisation

Köln (ots)

Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Belastung der Unparteiischen in der Fußball-Bundesliga haben die beiden ehemaligen deutschen FIFA-Schiedsrichter Bernd Heynemann und Jürgen Aust in dem WDR-Hintergrundmagazin "Sport Inside" (Montag, 22.45 Uhr) die Umfragen zum "Schiedsrichter des Jahres" und die Benotung von Referees kritisiert.

Gegenüber "Sport Inside" erklärte Aust, der von 1990 bis 2003 unter anderem insgesamt 161 Partien der Ersten Fußball-Bundesliga leitete: "Die Punktnoten, die in den Sonntags- oder Montagszeitungen vergeben werden, die spiegeln nicht die Leistungen eines Schiedsrichters wider, und ich glaube nicht, dass die Benotung Einfluss hat. Es ist natürlich ganz klar: Wenn die Note in den Zeitungen schlecht ist, wird auch automatisch der Schiedsrichter als schlecht dargestellt. Auf solche Informationen sollte man verzichten."

Heinemann, der von 1980 bis 2001 insgesamt 249 DDR-Oberliga und Bundesligaspiele pfiff und bei der WM 1998 in Argentinien zwei Spiele leitete, erklärte: "Es ist natürlich so, dass solche Umfragen nicht sehr aussagefähig sind. Das sind Momentaufnahmen. Es wird ja nicht der schlechteste Verteidiger oder der schlechteste Stürmer gewählt. Die Schiedsrichter haben die schwächste Lobby, und da sind solche Umfragen für viele noch Wasser auf die Mühlen." Gegenüber "Sport Inside" sprach sich Heinemann nach den zahlreichen Skandalen der letzten Jahre auch für eine Reform des bisher beim DFB angesiedelten Schiedsrichterwesens aus: "So wie vor einigen Jahren die Pyramidenspitze abgetrennt wurde, sprich dass die 1. und 2. Bundesliga zur DFL wurde, so sollte man überlegen, auch einen Spitzenschiedsrichterpool zu schaffen, um bestimmten Sachen imagemäßig anders begegnen."

Nach Meinung von Aust ist Babak Rafati, der am vergangenen Samstag einen Selbstmordversuch unternahm, vom DFB nicht aus Leistungsgründen von der FIFA-Liste gestrichen worden. Entscheidend dafür sei die Altersgrenze von 45 Jahren gewesen, die Aust schon in vier Jahren erreicht hätte. Bei "Sport Inside" sagt Aust wörtlich: "Babak Rafati gehörte zu einer Kategorie, wo keine Perspektive mehr erkennbar war. Also hat man gesagt - obwohl er erst 41 Jahre alt ist - wir nehmen ihn runter, um dann einen jungen Schiedsrichter aufzubauen. Es heißt aber nicht, wenn einer nicht mehr auf der FIFA-Liste steht, dass er dann auch nicht mehr Bundesliga pfeifen kann."

Pressekontakt:

Kristina Bausch, WDR Presse und Information
Tel. 0221 220 7121, kristina.bausch@wdr.de

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