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Reiche/Heiderich: Bio- und Gentechnologie in Deutschland benötigt einen verlässlichen Rahmen

Berlin (ots)

Zur Vorlage des Antrages der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion "Weiterentwicklung einer
Biotechnologiestrategie für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort
Deutschland" erklären die forschungspolitische Sprecherin der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB, und der Beauftragte
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Bio- und Gentechnologie, Helmut
Heiderich MdB:
Die Biotechnologiepolitik der rot-grünen Bundesregierung hat
deutliche Schwächen und ist inkonsistent. Weite Bereiche der
Biotechnologie befinden sich inzwischen in einer Phase der
Stagnation, zum Teil bis zur Existenzgefährdung. Wichtige
Querschnitts- und Schlüsselfelder, wie die Bioinformatik, kommen zu
kurz. Die grüne Gentechnik wird aus ideologischen Gründen
ausgebremst. In der Forschungsförderung fehlt die Planungssicherheit.
Den Biotechnologieunternehmen fehlen finanzielle Mittel. Durch die
langen Forschungs- und Genehmigungslaufzeiten sind sie von Venture
Capital abhängig. Die zur Verstärkung der Genomforschung aus den
UMTS-Zinsersparnissen bereitgestellten Mittel decken nicht den von
der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) festgestellten Bedarf und
stehen nur bis Ende 2003 zur Verfügung. Auch gibt es kein
wirtschaftliches Rahmenkonzept, das den seit Mitte der 90er Jahre in
einer großen Zahl gegründeten Biotechnologieunternehmen eine stetige
und gesunde Entwicklung ermöglicht. Es gibt nur punktuelle Maßnahmen
der Nachwuchsförderung, aber kein abgestimmtes nationales Konzept.
Ebenso ist die Frage des Umgangs mit den rasant steigenden
Möglichkeiten der Gendiagnostik, insbesondere im Hinblick auf ihre
Anwendung im Versicherungswesen und im Arbeitsleben, rechtlich nicht
geregelt. Um den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu
stärken, muss die nationale Biotechnologiestrategie ergänzt und
weiterentwickelt werden.
Als führende Exportnation hat Deutschland eine besondere
Verantwortung, sich in die europäische Diskussion aktiv einzubringen
und vor allem auf nationaler Ebene entsprechende Umsetzungsstrategien
zu entwickeln. Um die Potenziale der Bio- und Gentechnologie in
marktreife Produkte und innovative Forschungslösungen umzusetzen,
kommt es auf positive Standortfaktoren an. Im Bereich der grünen
Gentechnik blockiert die rot-grüne Bundesregierung. Wo
Entwicklungsperspektiven gefragt sind, werden diese aus ideologischen
Gründen nicht weiterverfolgt. Es muss Schluss sein mit der
Vernachlässigung der grünen Biotechnologie. Umso dringender braucht
die moderne Bio- und Gentechnologie in Deutschland einen
verlässlichen Rahmen, der einen ethisch vertretbaren Fortschritt
ermöglicht.
Die Biowissenschaften bieten die Chance, zur Lösung zahlreicher
globaler Probleme im Zusammenhang mit Gesundheit, Alter, Ernährung
und Umwelt sowie nachhaltiger Entwicklung beizutragen. Die Bio- und
Gentechnologie ist eine Leittechnologie der nächsten Jahrzehnte mit
sehr breiten Anwendungsmöglichkeiten in der Genom- und
Proteomforschung, Bioinformatik, Pharmazie und Medizin, in
Landwirtschaft, Lebensmittelherstellung und Umweltschutz. Die
Schlüsselfaktoren für die Entwicklung der Biotechnik sind
erstklassige Forschung, öffentliche Förderung, Mobilisierung privater
Mittel, Vernetzung der Forschung, strenge Sicherheitsregeln,
gesellschaftliche Akzeptanz durch Transparenz und Wahlfreiheit,
Rechtssicherheit und Nachwuchsförderung.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
E -Mail: fraktion@cducsu.de

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