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Komitee gegen den Vogelmord e. V.

Föhr: Illegale Vogeljagd am Wattenmeer - Schwere Vorwürfe gegen Jäger und Behörden

Flensburg (ots)

Vogelschützer prangern einen Jagdskandal auf der
Nordseeinsel Föhr an: Mitten in der Brutzeit und direkt am Rand des 
Nationalparks Wattenmeer wurde ein Jäger dabei gefilmt, wie er auf 
geschützte Vogelarten geschossen hat. Dem  Schützen drohen nun ein 
Strafverfahren sowie der Entzug des Jagdscheins. Wie das Komitee 
gegen den Vogelmord mitteilt, hat der Waidmann Ende April im Norden 
von Föhr mit einer Schrotflinte das Feuer auf überfliegende Grau- und
Nonnengänse eröffnete und dabei mindestens 5 Tiere erlegt. "Die 
Aktion fand mitten in einem hochsensiblen Bereich im Deichhinterland 
statt. Es wurden geschützte Gänse erlegt und viele bedrohte 
Seltenheiten im Brutgeschäft gestört", berichtet Komiteevorsitzender 
Heinz Schwarze aus Plön. Nach den Schüssen seien die Wasserflächen in
dem betroffenen Bereich, in dem Uferschnepfe, Rotschenkel, 
Säbelschnäbler und Kiebitze brüten, für viele Stunden praktisch 
vogelfrei gewesen. Weiterhin sei auf dem Video gut zu erkennen, wie 
der Jäger ein noch lebendes, flatterndes Tier minutenlang in aller 
Seelenruhe durch die Gegend trägt, bevor er es schließlich erschlägt.
Schwarze betont, dass es sich dabei nicht um Kavaliersdelikte, 
sondern fast ausnahmslos um Straftaten handelt, die empfindliche 
Strafen nach sich ziehen können. "Mit waidgerechter Jagd oder Respekt
vor Wildtieren hatte das nichts mehr zu tun" so der Vogelschützer 
"eher mit gezielter Naturzerstörung". Gegen den Jäger wurde Anzeige 
erstattet.
Im Zusammenhang mit dem Vorfall wirft das Komitee auch der 
Kreisverwaltung Nordfriesland Versäumnisse vor. Bei einer  Anfrage 
bestätigte ein Vertreter der Unteren Jagdbehörder Husum den 
Vogelschützern, dass in dem betroffenen Bezirk wegen angeblich 
"schwerer" Wildschäden 5 Graugans-Junggesellen zum Abschuss 
freigegeben waren. "Die Erteilung einer solchen Genehmigung - mitten 
im Brutzeit und direkt am Rande des Nationalparkes - ist schlichtweg 
ein Skandal" schimpft Schwarze. Es sei völlig unmöglich, zwischen 
Graugans-Junggesellen und -Brutvögeln zu unterscheiden. Im speziellen
Fall sei im Gegenteil sogar davon auszugehen, dass gezielt Brutvögel 
erlegt wurden, da direkt im Brutgebiet geschossen wurde. Das Komitee 
hat deshalb das Landesamt für Natur und Umwelt um Prüfung der 
Rechtmäßigkeit der Genehmigung aus Husum gebeten.
V.i.S.d.P.: KgdV, A.Hirschfeld, Dransdorfer Berg 98, 53121 Bonn

Pressekontakt:

weitere Informationen, Bildmaterial:
Tel.; 0228/665521, Mobil: 01794803805 oder Email: presse@komitee.de

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