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Putin denkt an sein Überleben
Raimund Neuß zum Wechsel im russischen Verteidigungsministerium

Köln (ots)

Alles hängt von der Wirtschaft ab. Punkt. Das hat der russische Präsident Wladimir Putin erkannt - und den ihm ergebenen Verteidigungsminister Sergej Schoigu durch einen Wirtschaftsfachmann ersetzt. Letzten Endes werden moderne Kriege nicht durch einzelne Schlachten entschieden, sondern durch Ressourcen, Produktion und Logistik. Die russischen Streitkräfte können noch so mörderische Angriffe durchführen - es wird alles nichts helfen, wenn Schoigu-Nachfolger Andrej Beloussow Probleme wie die Korruption im Militär und den Engpass bei Geschützrohren nicht in den Griff bekommt.

Putin-Paladin Schoigu löst im russischen Sicherheitsrat Nikolai Patruschew ab, der als einer der engsten Berater des Staatschefs und heimlicher Chef des ganzen Sicherheitsapparats galt. Und der bemüht war, seinen Sohn, den Landwirtschaftsminister Dmitri Patruschew, für eine spätere Putin-Nachfolge in Stellung zu bringen. Was wird aus ihm? Vorerst haben seine Bemühungen, Russland zum Familienunternehmen zu machen, einen Rückschlag erlitten. Putin hat auch ihm gezeigt, wer Herr im Hause ist.

Die Personalentscheidungen zeigen, dass Putin abgesehen von seiner wahnwitzigen Ideologie durchaus überlegt agiert und vor allem das eigene Überleben sichert. Aller Atompropaganda zum Trotz ist er nicht der Irre mit der Bombe, sondern reagiert auf Druck. Und merke: Alles hängt von der Wirtschaft ab. Davon, wie weit die westlichen Partner ihre wirtschaftliche Überlegenheit zugunsten der Ukraine - also für Frieden und Sicherheit in Europa - einsetzen.

Pressekontakt:

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Raimund Neuß
Telefon: 0221/1632-555
print@kr-redaktion.de

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