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Biokraftstoffbranche fordert Korrektur der Förderpolitik

Berlin (ots)

Mehr als 700 Vertreter der Biokraftstoffbranche
haben sich am 26. und 27. November zum 5. Internationalen 
Fachkongress für Biokraftstoffe, "Kraftstoffe der Zukunft" des BBE 
und der UFOP in Berlin versammelt, um über die angespannte Situation 
im Biokraftstoffmarkt zu diskutieren. Dabei stand insbesondere die 
Biokraftstoffstrategie der Bundesregierung auf dem Prüfstein.
So halte die Bundesregierung unverändert daran fest, die 
steuerliche Förderung von Biokraftstoffen weiter zu reduzieren und 
stattdessen im Wege ordnungspolitischer Rahmenbedingungen den 
Marktzugang für Biokraftstoffe sicher zu stellen. Diese 
ordnungspolitische Förderung im Wege der Quotenverpflichtung dränge 
die Biokraftstoffbranche jedoch zunehmend in die Abhängigkeit der 
Mineralölindustrie und biete der jungen Biokraftstoffbranche keine 
Perspektive, so die Ansicht der Kongressteilnehmer. Im Gegenteil sei 
die Zukunft der Reinkraftstoffvermarktung und damit das Groß der 
bestehenden Biokraftstoffanlagen in Deutschland aufgrund der 
wachsenden Steuerlast und den explodierenden Agrar-Rohstoffpreisen in
ihrer Existenz gefährdet. In einer gemeinsamen Pressekonferenz 
forderten daher die Vorstandsvorsitzenden von BBE und UFOP, Helmut 
Lamp und Dr. Klaus Kliem, die Bundesregierung auf, die Besteuerung 
der Biokraftstoffe den realen Marktbedingungen anzupassen und 
dementsprechend eine Erhöhung der Energiesteuer in 2008 auf Biodiesel
und Pflanzenölen auszusetzen. Ebenso sei eine Erhöhung der 
Quotenverpflichtung für den Dieselmarkt von 7% für das Jahr 2008 und 
10% im Jahr 2010 erforderlich, um die bestehenden 
Produktionskapazitäten auszulasten.
Lamp und Kliem entgegneten ebenfalls dem Argument, Biokraftstoffe 
zeichneten sich für den Anstieg der Nahrungsmittelpreise 
verantwortlich. Preise für Agrarrohstoffe ergäben sich stets aus dem 
Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Die Bioenergie ist im 
Zusammenhang mit der derzeitigen Preisentwicklung bei Lebensmitteln 
nicht der entscheidende Faktor. Der aktuelle Nachfrageschub nach 
Agrargütern geht vorrangig vom Weltmarkt für Nahrungsmittel aus. Der 
Milchmarkt ist das bekannteste Beispiel. Die Bioenergiebranche ist 
dagegen derzeit faktisch ein großer Verlierer steigender Agrarpreise.
Wesentliche Produktionskapazitäten bei Bioethanol und Biodiesel seien
in den letzten Monaten wegen zu hoher Rohstoffkosten sogar 
stillgelegt worden. Zudem seien in Deutschland nur 1,5% der 
Getreideernte energetisch genutzt worden und könnten damit nicht für 
die beobachteten Preiserhöhungen im Nahrungsmittelmarkt 
verantwortlich gemacht werden. So betrage zum Beispiel nach Ansicht 
von Agrarexperten der Anteil der landwirtschaftlichen Rohstoffkosten 
an einem Brötchen gerade mal 3,8%. Beim Bier mache der Rohstoffpreis 
für Malz gar nur 2,5% bei Bioethanol dagegen 65% aus. Diese Beispiele
machten deutlich, den Wettlauf um den Rohstoff gewinne bedingt durch 
den geringen Rohstoffkostenanteil bei Lebensmittel immer der "Teller"
und nicht der "Tank".

Pressekontakt:

Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE)
Godesberger Allee 142-148
53175 Bonn
Tel.: 0228/81002-22
Fax: 0228/81002-58
Email: info@bioenergie.de
URL: www.bioenergie.de

Union zur Förderung von Oel- und
Proteinpflanzen e.V. (UFOP)
Claire-Waldoff-Str. 7
10117 Berlin
Tel.: 030/31904-202
Fax: 030/31904-485
Email: info@ufop.de
URL: www.ufop.de

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