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Keine Angst vor Unken-Rufen: DBU hilft Molchen und Landwirten
ZALF entwickelt auf Ackerflächen in Brandenburg Amphibienschutzkonzept - Spezialsoftware als Ziel

Eggersdorf (ots)

Wer weiß schon, wie eine Rotbauchunke aussieht?
Oder ein Kammmolch? - Wohl nur wenige: Diese Amphibien sind vom
Aussterben bedroht. Ihr Lebensraum, kleingewässerreiche Ackerflächen
in Nordostdeutschland, sind von intensiver Landnutzung geprägt.
Deshalb ist es wichtig, ein erfolgreiches Schutzkonzept zu
entwickeln, das die gegensätzlichen Interessen von Naturschützern und
Landwirten unter einen Hut bringt. Das Leibniz-Zentrum für
Agrarlandschaftsforschung (ZALF e.V., Müncheberg, Brandenburg)
entwickelt ein Programm, das den notwendigen Schutz der Tiere in
landwirtschaftliche Produktionsprozesse einbinden soll. Die Deutsche
Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt diese Arbeiten mit rund
580.000 Euro. Das Projekt wird in einem etwa 1300 Hektar großen
Ackerbaugebiet in Eggersdorf (Brandenburg) erprobt und soll dann als
Muster für ähnliche Gebiete bundesweit genutzt werden.
Im Rahmen des DBU-Förderprojektes werden konkrete Schutzmaßnahmen
umgesetzt: So soll den Tieren ein sicherer Wechsel zwischen ihren
Lebensräumen ermöglicht werden. Rotbauchunke und Kammmolch halten
sich im Sommer in der Nähe von Kleingewässern auf, leben im Winter
aber eher an Waldrändern. Extra angelegte Feldhecken sollen ihnen
unter anderem helfen, sicher die dazwischen liegenden Äcker zu
überqueren. Zudem werden die ZALF-Mitarbeiter Kleingewässer
entschlammen, damit diese sogenannten Ackersölle auch noch im Sommer
ausreichend Wasser für eine erfolgreiche Vermehrung der Amphibien
führen. "Überlebensnotwendig ist es auch, dass wir in den 
Kleingewässern eine bestimmte Wasserqualität sichern", weiß Dr. Gert
Berger vom ZALF. Deshalb sei es den Forschern wichtig, dass ein
übermäßiger Nährstoffeintrag in die Sölle verhindert wird.
Düngestopps entlang der Gewässer dienen diesem Ziel.
Um allerdings Kosten und Aufwand der Schutzmaßnahmen zu
minimieren, begleitet das ZALF die konkrete Umsetzung mit
wissenschaftlichen Untersuchungen. So beobachten die Wissenschaftler
genau, wann und wo die Amphibien ihren Lebensraum wechseln und wo sie
sich erfolgreich vermehren können - schließlich müssen die Hecken
auch an den richtigen Stellen gepflanzt und die geeignetsten Sölle
entschlammt werden.
"Zum Abschluss der Untersuchungen wollen wir dann ein System zur
Entscheidungshilfe entwickeln, das die betroffenen Landwirte einfach,
schnell und effektiv berät und auch Kosten und Nutzen von möglichen
Schutzmaßnahmen errechnet", erläutert Berger. Das Programm soll dann
auch für andere Gebiete zuverlässige Daten liefern können.
Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de

Pressekontakt:

Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Katja Cherouny
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

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