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Besucherdruck am Hainberg: BUND und DBU Naturerbe bitten um Rücksicht auf Bodenbrüter

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Wälder, Wiesen und auch die DBU-Naturerbefläche Hainberg erleben einen besonders hohen Besucherandrang – auch aufgrund ihrer Nähe zu Nürnberg und Fürth. Doch das birgt auch Gefahren für die sensible Natur, für die das Schutzgebiet ernannt wurde, so Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe, einer gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Etwa die Brut der Heidelerche sei in Gefahr.

Hiermit senden wir Ihnen eine Pressemitteilung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Über eine Veröffentlichung freuen wir uns.

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Bruterfolg der Heidelerche in Gefahr

Besucherdruck am Hainberg: BUND und DBU Naturerbe bitten um Rücksicht auf Bodenbrüter

Oberasbach. In Zeiten der Pandemie treibt es viele raus in die Natur, besonders bei derzeit sonnigem Frühlingswetter. Wälder, Wiesen und auch die DBU-Naturerbefläche Hainberg erleben einen besonders hohen Besucherandrang – auch aufgrund ihrer Nähe zu Nürnberg und Fürth. „Wir können gut verstehen, dass die Anwohner die einmalige Natur am Hainberg erleben möchten – besonders in diesen Zeiten. Doch das birgt auch Gefahren für die sensible Natur, für die das Schutzgebiet ernannt wurde. Daher bitten wir die Flächenbesucher mitzuhelfen, ihre heimische Tier- und Pflanzenwelt zu schützen“, sagt Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe, einer gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Naturschutz aus gutem Grund

Die rund 195 Hektar große DBU-Naturerbefläche Hainberg ist als Teil des Nationalen Naturerbes dem Naturschutz gewidmet und ist zudem als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das hat gute Gründe: Die Fläche umfasst die größte zusammenhängende Sandmagerrasenfläche Nordbayerns. Die Dünen, Sandmagerrasen und Heideflächen werden außerhalb von Schutzgebieten immer seltener. So auch die darauf spezialisierten Tier- und Pflanzenarten, die hier noch einen Lebensraum finden.

Ungestörte Brut nicht möglich – Landkreis verhängt Bußgelder

Die weitläufigen Magerrasen sollen bodenbrütenden Vögeln wie der Heidelerche einen geeigneten Nistplatz bieten. Ihr Status auf der Roten Liste: in Bayern stark gefährdet. Derzeit gingen jedoch viele Besucher der Fläche auf dem Grünland spazieren oder ließen dort ihre Hunde spielen. Dabei sind die Magerrasen als Brutschutzzonen für die gefährdeten Bodenbrüter ausgewiesen. „Die Nester im Gras sind auf den ersten Blick kaum zu erkennen. Bei stetigen Störungen durch Menschen und freilaufende Hunde können die sensiblen Vogelarten ihre Gelege aufgeben und die Eier kühlen aus“, erklärt Revierförster Jens-Eckhard Meyer vom Bundesforstbetrieb Reußenberg. Im Auftrag der DBU Naturerbe betreut er die Fläche vor Ort. Die Brut der Heidelerche sei schon im vergangenen Frühjahr gefährdet gewesen. „Wenn sie mehrere Jahre in Folge gestört wird, befürchte ich, dass diese Art bald ganz wegbleibt und es zu wenig Jungvögel gibt, die hier den Fortbestand der Art sichern“, bekräftigt Ulla Lippmann, erste Vorsitzende der Ortsgruppe Oberasbach des Bund Naturschutz (BUND), die sich seit Jahren am Hainberg engagieren. Trotz der Bußgelder, die der Landkreis Fürth dort regelmäßig verhängt, entdecke der Revierförster immer wieder neue Trampelpfade auf den Rasen. „Es freut mich aber, dass auch viele Flächenbesucher das Wegegebot, das bis einschließlich Juni gilt, respektieren und Rücksicht auf die Brutzeit nehmen. Ich würde mir aber wünschen, dass die Besucher auch gegenseitig aufeinander achten und auf die Brutzonen hinweisen“, so Meyer.

Müll, Zigarettenstummel und Trockenstress

Es sollte selbstverständlich sein, doch die Realität vor Ort sieht anders aus: Mit dem erhöhten Besucherdruck in der Natur hat auch der Müll dort zugenommen. Das erlebe der Revierförster auch am Hainberg. Und noch ein Aspekt sei Meyer wichtig: „Auch Zigarettenkippen haben in der Landschaft nichts zu suchen – zumal sie bei den von Trockenheit geschädigten Bäumen schnell zu Brandsätzen werden könnten. Waldbrände sind in Deutschland meist keine Naturereignisse, sie sind zum größten Teil vom Menschen verursacht.“

Revierförster appelliert zu Geduld und Rücksicht

Die geringen Niederschläge der vergangenen drei Jahre haben im Wald ihre Spuren hinterlassen. Vor allem trockene Kiefern sterben ab, Schädlinge wie der Prachtkäfer haben ein leichtes Spiel. Daher werden derzeit immer wieder Wege durch umgekippte Kiefern gesperrt. „Ich erhalte täglich Anfragen von Besuchern, wann die Bäume endlich weggeräumt werden. Wir kommen unserer Verkehrssicherung stetig nach, aber es ist ein Naturschutzgebiet und kein Park. Da ist etwas Geduld gefordert“, so der Revierförster.

Das DBU Naturerbe wolle die Naturerbefläche als Eigentümerin auf naturverträgliche Weise erlebbar machen. Doch die Schutzgebiete und ihre Schützlinge leben davon, dass Spaziergänger Rücksicht nehmen. Denn in erster Linie bieten sie Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum, den sie außerhalb von Schutzgebieten immer seltener finden. „Wir alle müssen mithelfen, dem Artenschwund entgegenzuwirken und der Natur ihren Raum zu lassen“, appelliert Belting.

Fotos nach IPTC-Standard zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de/naturerbe

Wann immer das generische Maskulinum verwendet wird, dient dies lediglich der besseren Lesbarkeit. Gemeint sein können aber alle Geschlechter.

Klaus Jongebloed
- Pressesprecher –

An der Bornau 2
49090 Osnabrück
0541|9633-521
0171|3812888
 www.dbu.de
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Dokument:  PM-045-2021 Besucherdruck Hainberg.docx
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