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DBU Naturerbe: Ungewohntes Bild entlang der Landstraße in Prora

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Die DBU-Naturerbefläche Prora am Kleinen Jasmunder Bodden soll um eine extensive Schafweide reicher werden. Als Landschaftspfleger sollen die Tiere eine selten gewordene Trocken- und Magerrasenfläche entwickeln. Doch noch überwuchern junge Bäume das einstige Offenland, das an die Landstraße 29 in der Nähe von Lubkow grenzt. Ab Dienstag, den 23. Februar, rücken daher Forstmaschinen diesen sogenannten Kusseln zu Leibe und entnehmen das Gehölz auf rund dreieinhalb Hektar. Im Frühjahr folgt dann der Startschuss für die Schäferei.

Hiermit senden wir Ihnen eine Pressemitteilung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Über eine Veröffentlichung freuen wir uns.

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Ungewohntes Bild entlang der Landstraße in Prora

DBU Naturerbe schützt seltenen Lebensraum und bereitet Flächenabschnitt für Schafbeweidung vor

Prora. Die DBU-Naturerbefläche Prora am Kleinen Jasmunder Bodden soll um eine extensive Schafweide reicher werden. Als Landschaftspfleger sollen die Tiere eine selten gewordene Trocken- und Magerrasenfläche entwickeln. Doch noch überwuchern junge Bäume das einstige Offenland, das an die Landstraße 29 in der Nähe von Lubkow grenzt. Ab Dienstag, den 23. Februar, rücken daher Forstmaschinen diesen sogenannten Kusseln zu Leibe und entnehmen das Gehölz auf rund dreieinhalb Hektar. Im Frühjahr folgt dann der Startschuss für die Schäferei.

DBU Naturerbe pflegt seltenes Offenland

Die rund 1.900 Hektar große DBU-Naturerbefläche Prora blickt bis 1992 auf eine jahrzehntelange militärische Vergangenheit zurück, bis sie schließlich 2008 Teil des Nationalen Naturerbes wurde. Nun gänzlich dem Naturschutz gewidmet übergab der Bund das Areal an die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, das DBU Naturerbe. Im Zuge der Militärübungen blieben offene und störungsarme Landschaften wie Heiden, Wacholderheiden sowie Trocken- und Magerrasenflächen erhalten. „Solche abwechslungsreichen Offenlandlebensräume mit herausragender Artenvielfalt werden zunehmend seltener, vor allem außerhalb von Schutzgebieten. Doch sie stellen einen wertvollen Lebensraum für beispielsweise zahlreiche teils gefährdete Vögel oder Reptilien dar“, erklärt Dr. Jörg Tillmann. Als stellvertretender Fachlicher Leiter im DBU Naturerbe und Offenlandmanager der Fläche hat er die Naturschutzmaßnahme in Auftrag gegeben, rund dreieinhalb Hektar zugewachsene Landschaft entlang der Landstraße 29 in Vorbereitung für eine Schafbeweidung zu entkusseln. „Wir wissen, dass es für einige Interessierte schwer nachvollziehbar ist, warum wir als Naturschützer Bäume fällen. Aber nur so können die ambitionierten Ziele im Schutz des Offenlandes und der Biotopvernetzung erreicht werden“, erläutert Tillmann.

Lebensraum für Neuntöter bewahren und für Schlingnattern schaffen

Revierleiter Frank Bölke vom Bundesforstbetrieb Vorpommern-Strelitz betreut die Fläche vor Ort und begleitet die Maßnahmenumsetzung. „Vor allem junge Kiefern bewachsen mittlerweile die Fläche. Die Stämme werden über der Wurzel gekappt, von der Fläche gebracht, gehäckselt und als Pellets zur Energiegewinnung verwertet“, so Bölke. Um die an der Stelle vielleicht schon vorkommende Schlingnatter zu schützen, werden die Waldarbeiter bei der Aktion nicht in den Boden eingreifen. Die Baumwurzeln verbleiben im Erdreich. Auch einzelne strukturgebende Bäume und Sträucher belässt Bölke gezielt auf der Fläche etwa als Schutz für die Reptilien oder als Ansitzwarte für Vögel wie Baumpieper, Sperbergrasmücke und Neuntöter.

Schäferei mit Landschaftspflege betraut

Nach Abschluss der Arbeiten hat das DBU Naturerbe eine Schäferei beauftragt, den wiederhergestellten Offenlandlebensraum zu pflegen. Die Weidetiere sorgen mit ihrem Verbiss schonend dafür, dass dieses Mosaik für die Vernetzung seltener Biotope nicht verbuscht. Laut Tillmann leisten sie so einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.

Neuer Wald an anderer Stelle

Die Maßnahme ist mit den Behörden abgestimmt, auch eine Genehmigung zur Waldumwandlung liegt vor. Zudem setzt die Aktion den Naturerbeentwicklungsplan um. „An anderer Stelle wird die Maßnahme kompensiert, indem wir Teile der DBU-Naturerbefläche der Sukzession überlassen. Das bedeutet, dass dort aufkommende Bäume ungehindert zu einem Wald aufwachsen dürfen“, erklärt Revierleiter Bölke.

Hintergrund:

Als Besitzerin verantwortet das DBU Naturerbe als Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den Naturschutz auf 71 überwiegend ehemaligen Militärflächen mit rund 70.000 ha in zehn Bundesländern. Auch in Folge der Wiedervereinigung und des langanhaltenden Friedens in Europa hat der Bund bislang etwa 156.000 ha wertvoller Naturfläche als Nationales Naturerbe ausgewiesen und an Stiftungen, Naturschutzverbände oder Bundesländer übertragen. Zum Nationalen Naturerbe zählen ehemals militärisch genutzte Gebiete, Flächen entlang der früheren innerdeutschen Grenze, Treuhandareale und stillgelegte Braunkohletagebaue. Die Naturschützer im DBU Naturerbe pflegen offene Lebensräume sowie Feuchtgebiete und Gewässer, um ihren Erhaltungszustand möglichst zu verbessern. Die Wälder überlassen sie langfristig ihrer natürlichen Entwicklung. Zudem möchte die DBU-Stiftungstochter Menschen für die heimische Natur begeistern.

Fotos nach IPTC-Standard zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de/naturerbe

Wann immer das generische Maskulinum verwendet wird, dient dies lediglich der besseren Lesbarkeit. Gemeint sein können aber alle Geschlechter.

Klaus Jongebloed
- Pressesprecher –

An der Bornau 2
49090 Osnabrück
0541|9633-521
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 presse@dbu.de
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