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Das Erste: Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten Am Sonntag, 7. Februar 2016, 19:20 Uhr vom BR im Ersten

München (ots)

Moderation: Natalie Amiri

Geplante Themen:

Brasilien: Karneval der Korruption
Brasilien ohne Karneval - das geht gar nicht, trotz der dramatischen 
Wirtschaftskrise im Land. Die Krise wird einfach zum Thema gemacht im
bunten Treiben und das Gesicht des obersten Korruptionsermittlers 
avanciert zur beliebten Karnevalsmaske. Der Brasilianer mit den 
japanischen Wurzeln verdankt seine Prominenz den Politikern und 
Wirtschaftskapitänen, die unter seiner Leitung wegen 
Korruptionsverdachts festgenommen wurden. "O japones da Federal", der
Japaner der Bundespolizei, so wird er im Karneval besungen. Brasilien
leidet unter einer ausufernden Korruption, die für den 
wirtschaftlichen Niedergang des Landes mitverantwortlich gemacht 
wird. Von zwei der großen Ratingagenturen ist die bisher siebtgrößte 
Volkswirtschaft der Welt jetzt auf Ramsch-Niveau herabgesenkt worden.
Autor: Michael Stocks, ARD Rio de Janeiro

Marokko: Wie Männer über Frauen denken
Die Frauen in Deutschland - leichte Beute marodierender Horden 
nordafrikanischer und arabischer Asylsuchender und Flüchtlinge? Seit 
der Kölner Silvesternacht müssen vor allem junge Marokkaner zum 
Sündenbock für alles herhalten, was in der Flüchtlingspolitik falsch 
läuft. Breit diskutiert wird jetzt, inwieweit kultureller Hintergrund
und Religion, also auch der Islam, das Verhalten prägen. Deshalb hat 
ARD-Korrespondent Stefan Schaaf in Marokko recherchiert, wie dort das
Verhältnis zwischen Mann und Frau funktioniert. Die Vielehe, die 
Verheiratung von Minderjährigen, häusliche Gewalt, all das gehört zu 
Marokkos patriarchal geprägtem Alltag. Aber es gibt auch eine starke 
Zivilgesellschaft, die versucht, genau diese Mentalität zu ändern.
Autor: Stefan Schaaf, ARD-Madrid

Bosnien-Herzegowina: Brückenkopf der Islamisten?
Tag und Nacht patrouillieren Polizisten auf der Zufahrtsstraße zum 
abgelegenen Bergdorf Gornja Maoca in Nordbosnien. Ihr Auftrag: 
mögliche Sympathisanten der Terrormiliz IS aufzuspüren, die sich 
hierher zurückziehen wollen. Rund 200 Menschen leben im Dorf, 
Islamisten, die sich selbst als Salafisten bezeichnen, mit ihren 
Familien. Polygamie ist erwünscht, die Frauen sind vollverschleiert, 
mit Fremden dürfen sie nicht sprechen. Nach Angaben der 
Sicherheitsbehörden in Sarajevo soll es schon mehr als zehn solcher 
Salafistendörfer in ganz Bosnien geben und weitere sollen in Gründung
sein. Die Islamisten dort stehen dem Wahhabismus nahe, einer 
ultrakonservativen Glaubensrichtung des Islam, der vor allem in 
Saudi-Arabien verbreitet ist und seit dem Bosnienkrieg immer mehr 
Anhänger in der Region findet. Den Behörden in Sarajevo ist klar, 
dass diese Islamisten verfassungsfeindlich sind, die Demokratie 
ablehnen, stattdessen der Idee eines weltweiten Kalifats unter der 
Herrschaft der Scharia anhängen. Nachdem diese Entwicklung lange 
geduldet wurde, will man eine weitere Verbreitung der Islamisten 
jetzt verhindern.
Autor: Darko Jakovljevic, ARD Wien

USA: Geld verdienen mit Gefangenen
Boombranche US-Gefängnisse: Mit knapp 2,3 Millionen "Kunden" 
beziehungsweise Insassen gelten die Vereinigten Staaten als weltweit 
das Land, das die meisten eigenen Bürger hinter Gitter schickt: Die 
USA hat die zweithöchste Gefangenenrate der Welt, neun Mal höher als 
in Deutschland. Fahren unter Alkoholeinfluss, Ladendiebstähle - es 
sind auch Bagatelldelikte, die viele Amerikaner in die Zelle bringen.
Aufwändig und kostspielig für den Staat, der Gefängnisse immer öfter 
von privaten Firmen betreiben lässt. Die sind eher an Profit als an 
Resozialisierung interessiert, zumal hinter einigen privaten 
Gefängnisgesellschaften mächtige an der Wall Street notierte 
Hedgefonds stehen. Lobbyisten sorgen mit angemessenen Spenden in 
Parteikassen dafür, dass das Geschäftsmodell profitabel bleibt, zum 
Beispiel mit staatlich garantierten Belegungsgarantien. Der 
"Weltspiegel" blickt hinter die Kulissen eines lukrativen Geschäfts, 
bei dem die Schwachen auf der Strecke bleiben.
Autor: Markus Schmidt, ARD New York

Ukraine: Überleben in der Grauen Zone
Das Minsker Abkommen über einen Waffenstillstand in der Ostukraine 
hat wider Erwarten immerhin ein Jahr gehalten. Die Realität vor Ort 
ist allerdings ernüchternd, besonders für die Menschen, die in der 
sogenannten "Grauen Zone" leben, einer Pufferzone, die die beiden 
Konfliktparteien trennt. Wer hier in der Nähe der Frontlinie - 
zwischen Separatisten und ukrainischer Armee - seine Heimat hat, kann
nur abwarten, alle Lebenspläne aufgeben, das Geräusch von 
Maschinengewehrsalven und Mörsergranaten ertragen, und damit seinen 
Frieden schließen. Niemand glaubt an einen baldigen Ausweg. Die Front
im Land ist zur Mauer im Kopf geworden - unüberwindbar, festgefroren.
Sie trennt Straßen, Dörfer, Menschen. Golineh Atai erlebt auf ihrer 
Reise entlang der Frontlinie zerstörte und abgeschnittene 
Landstriche, wo Einwohner ohne Essenspakete nicht überleben können, 
trifft junge ukrainische Soldaten in ihren Stellungen und spricht mit
Schülern im wieder eröffneten Militärinternat von Donezk.

Redaktion: Karola Baier

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Pressekontakt:

BR-Pressestelle,
E-Mail: pressestelle@br.de

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