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Das Erste: "ttt - titel thesen temperamente" am 15. Mai 2011

München (ots)

"ttt" kommt am Sonntag, 15. Mai, um 23.05 Uhr vom Norddeutschen 
Rundfunk und hat folgende Themen:

Galerie der Macht - Spektakuläres Fotoprojekt mit 130 Staatschefs
Von Obama bis Ahmadinedschad, von Putin bis Gaddafi - der Fotograf 
Platon Antoniou porträtierte für die Zeitschrift "The New Yorker" 130
Präsidenten, Premierminister, Diktatoren. Während einer 
Vollversammlung der Vereinten Nationen fing er die Spitzenpolitiker 
ab und machte die Fotos in einem improvisierten Studio direkt vor dem
Sitzungssaal der UNO. Innerhalb von nur fünf Tagen gelang ihm so die 
bislang umfangreichste Porträtreihe der Mächtigen dieser Welt. Dabei 
erlebte er, wie allzu menschlich sie manchmal sind: Benjamin 
Netanyahu forderte immer wieder: "Make me look good!". Berlusconi 
benahm sich wie ein Fotomodell - und einige wenige Politiker wollten 
nicht fotografiert werden, darunter Angela Merkel. Demnächst 
erscheinen seine Bilder auch als Buch: "Power - ein Porträt der 
Macht". "ttt" trifft Platon Antoniou im UN-Gebäude in New York.

30 Jahre AIDS - Wie eine Krankheit die Kultur veränderte
Im Juni 1981 beschrieb ein Forscher erstmals in einer US-Zeitschrift 
eine Krankheit, die später unter dem Namen AIDS weltweit Schrecken 
verbreiten sollte. Anfänglich als "Schwulenpest" diffamiert, kam die 
Krankheit schnell in der Mitte der Gesellschaft an. Eine massive 
Kränkung der Idee von freier Liebe und Überwindung von Seuchen in der
westlichen Gesellschaft. AIDS hat die Kultur geprägt und als 
Krankheit eine gewaltige Bildproduktion ausgelöst wie zuvor nur die 
Pest im Mittelalter. Es ging darum, wahrgenommen zu werden für 
Künstler wie Keith Haring oder Robert Mapplethorpe und viele andere. 
Während mehr und mehr Kulturschaffende wie Freddie Mercury oder Rock 
Hudson dem HI-Virus erlagen, drang AIDS gar in die Werbung ein, nicht
nur in den legendären "Gib AIDS keine Chance"-Spots, sondern auch in 
der umstrittenen Benetton-Kampagne des Fotografen Oliviero Toscani. 
Im Westen gilt AIDS heute bei vielen Menschen fälschlicherweise als 
besiegt, wird bisweilen gar als Lifestyle-Krankheit verharmlost und 
schafft so neue Bilder, während in Afrika und auf anderen Kontinenten
nach wie vor Millionen von Menschen daran sterben. "ttt" über eine 
Krankheit, die die Kultur veränderte. 

Ein Objekt, eine Form, eine Farbe - Anish Kapoors sensationelle 
Skulptur im Grand Palais 
Es ist einer der prominentesten und spektakulärsten Ausstellungsorte,
den Paris überhaupt zu bieten hat: das Grand Palais. Diesen Raum nun 
bespielt der renommierte Künstler Anish Kapoor mit einer 
Monumentalskulptur - begehbar, bordeauxrot und fast erschlagend. 
"Leviathan", so hat der indisch-britische Künstler sein Werk genannt,
in Anlehnung an das alttestamentarische Ungeheuer, das Thomas Hobbes 
als Metapher für die Allmacht das Staates verwendete. "ttt" geht mit 
Kapoor durch seine Installation und taucht in das Licht und die Farbe
dieses "Leviathans" ein.

Leben und Schreiben im geteilten Jerusalem - Der arabisch-israelische
Autor Sayed Kashua
Sayed Kashua ist Araber und israelischer Staatsbürger, seine 
Muttersprache ist Arabisch, aber er schreibt in Hebräisch. In seinem 
neuen Roman "Zweite Person Singular" geht es auch um das schwierige 
Zusammenleben von Arabern und Juden im geteilten Jerusalem: Zwei ganz
unterschiedliche Männer wollen ihre arabische Herkunft abstreifen, 
sehnen sich nach der Kultur, dem Wohlstand und dem Selbstbewusstsein 
der jüdischen Einwohner. Durch einen Zufall kreuzen sich ihre Wege, 
und ihre Identität, ihr Selbstverständnis wird in Frage gestellt. 
Sayed Kashua ist ein exzellenter Schriftsteller, der nicht nur 
Romane, sondern auch Kolumnen und eine TV-Sitcom über arabische 
Israelis verfasst. Seine Bücher sind in Israel Bestseller und werden 
von der Kritik gefeiert. "ttt" besucht Kashua in Jerusalem. 

Eine vergessene Kulturrevolution - Der Kunstsalon Cassirer in Berlin
Manet, Monet, Cézanne, van Gogh, Dégas, Renoir - längst gehören diese
Maler weltweit zum Kanon der Moderne. Vergessen ist die Geschichte, 
wie sie erstmals in Deutschland gezeigt wurden. Im 
wilhelminisch-spießigen Berlin, in dem der Kaiser alles Französische 
als "Rinnsteinkunst" abtat, zeigten die Vettern Bruno und Paul 
Cassirer in ihrer Galerie genau diese Kunst. Mit sicherem Geschmack 
und guten Beziehungen nach Paris präsentierten sie innerhalb nur 
weniger Jahre um 1900 die gesamte Crème der französischen Kunst - und
bereiteten auch Liebermann, Corinth, Munch und vielen anderen den Weg
zum Publikum. Diese Pionierleistung des Kunstsalons Cassirer haben 
jetzt Bernhard Echte und Walter Feilchenfeldt rekonstruiert - anhand 
der zeitgenössischen Presseschlacht, die jeweils um die Ausstellungen
tobte. Kaum zu glauben, welche Fülle an wegweisender Qualitätskunst 
damals in Berlin zu sehen war - selbst noch als Buch ein Fest für die
Augen ("Kunstsalon Cassirer", 2 Bände).

Moderation: Dieter Moor

Redaktion: Kathrin Becker, Christine Gerberding, Niels Grevsen, 
Florian Müller

Pressekontakt:

Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 3876, E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de
Fotos unter www.ard-foto.de

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