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RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Kabinettskrise

Heidelberg (ots)

Das am Fall Jung besonders deutlich gewordene
Syndrom einer Ministerberufung nicht nach Eignung, sondern medialer 
Zweckmäßigkeit oder Proporz setzt sich fort: Ursula von der Leyen 
wurde von Merkel überredet, mit dem Arbeits- und Sozialministerium 
das frühere Kernressort der Volkspartei CDU zu übernehmen, obwohl sie
dafür weder Eignung noch Neigung mitbringt. Diese Entscheidung, mit 
der Merkel ihre eigene Schadensbegrenzung betrieb, könnte der 
Kanzlerin noch auf die Füße fallen. Denn dort hat die Union viel zu 
verlieren - oder zu gewinnen. Dort spielt aus Sicht der Wähler die 
Musik. Der oder die Beste wäre gerade gut genug gewesen. Und auch bei
der Überraschungsbesetzung Kristina Köhler aus dem 
CDU-Talentschuppen, zählen Erfahrung und Kenntnis wenig, sondern in 
dem Fall die Hessenquote. Sachlich überzeugt das alles nicht. Aber 
deshalb ist Politik so, wie sie ist - wenig überzeugend.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

Original content of: Rhein-Neckar-Zeitung, transmitted by news aktuell

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