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RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Jung

Heidelberg (ots)

Diese Bombe schlägt direkt neben Angela Merkels
vermeintlich sicherer Position ein, auf der sie ihre Probleme 
aussitzt. Denn ihr Anteil am unvermeidlichen Rücktritt von 
Franz-Josef Jung besteht in der Wiederernennung dieses von Anfang 
fehlbesetzten Ministers. Mit den letzten Ausflüchten in der 
Kundus-Affäre redete sich Jung vollends um Kopf und Kragen. Sein 
Nachfolger zu Guttenberg konnte Jung nicht rauswerfen. Aber er hat 
ihn mit den zwei Entlassungen an der Spitze des Ministeriums, was 
einem Schuldanerkenntnis gleichkam, zum Rücktritt getrieben. 
Guttenbergs Konsequenz bei der Aufklärung und sein offener Umgang mit
Parlament und Öffentlichkeit sind geeignet, Schaden vom Auftrag der 
Bundeswehr abzuwehren und den Soldaten das Gefühl von politischer 
Führung zurückzugeben. Punkt für den Baron. Für Angela Merkel aber, 
die schon das schwarz-gelbe Projekt schief auf die Schienen gesetzt 
hat, nimmt die Choreographie eines Fehlstarts mit den erzwungenen 
Nachbesetzungen im Kabinett  vollends Gestalt an. Ihre 
Teflon-Schicht, an der sie bisher jede Kritik abtropfen ließ, ist 
angekratzt.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

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