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RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Merkel-Pittsburg

Heidelberg (ots)

War das ein langweiliger Wahlkampf? War es
nicht. Es war ein taktisch raffinierter, bei dem der 
SPD-Herausforderer aus seiner hoffnungslosen Position der Nummer zwei
über die Nummer eins hinauswachsen wollte. Ein Stück des Weges hat er
geschafft. Und es war ein Kampf, bei dem die Kanzlerin, auch gegen 
den Wunsch der Partei, alles tat, um ihren uneinholbaren Vorsprung 
durch ernsthaftes Weiterregieren bis zum letzten Tag unbeschädigt zu 
erhalten. Steinmeier hat den Besuch der UN-Vollversammlung abgesagt. 
Merkel reiste - in diesem amtsversessenen Sinne - nach Pittsburgh, 
wenn man so will, zum letzten großen Wahlkampfauftritt. Aber dass ihr
ein entzauberter Obama bei der Zähmung der Finanzmärkte helfen 
könnte, ist unwahrscheinlich. Merkels zweite Option, die schlechtere,
ist dann nur die einer Sprecherin der kerneuropäischen Gegenposition 
zur anglo-amerikanischen Feigheit vor den Heuschrecken.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

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