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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Steinmeier fährt nach Athen Weg von der Statistenrolle ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Bielefeld (ots)

Frank-Walter Steinmeier ist noch nicht einmal ein Monat lang Außenminister und besucht schon Athen. Für die Leitung der Europa-Abteilung in seinem Haus hat er zudem den bisherigen Sprecher des Finanzministeriums, Martin Kotthaus, verpflichtet. Die Signale sind eindeutig: Die SPD will sich in der Großen Koalition bei der Europapolitik nicht mit einer Statistenrolle begnügen sondern aktiv mitmischen. Es ist gut und hilfreich, wenn die Eurokrise nicht allein von der Bundeskanzlerin und ihrem Finanzminister geschultert werden muss. Das heißt ja nicht, dass sich die Europapolitik grundsätzlich ändern wird oder die SPD etwas ganz anderes will als das Kanzleramt. Dass Griechenland etwa weiterhin große Reformopfer bringen muss, um im Euroraum bleiben zu können, weiß natürlich auch ein Steinmeier. Aber Deutschland ist in der Vergangenheit einseitig als Zuchtmeister Europas wahrgenommen worden, der allein auf striktes Sparen setzt - dieses Bild zu korrigieren und die Akzente vielleicht etwas mehr in Richtung Verständnis und Dialog zu verschieben, das ist der Schweiß der Edlen wert. Deutschland tritt in Europa zu oft als Riese auf, der sehr viel fordert und zu wenig kommuniziert - sowohl in Brüssel als auch in den Krisenstaaten. Frank-Walter Steinmeier hat das begriffen - und sich zum Glück vorgenommen, diese Mängel abzustellen.

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