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Struck: Einsatz deutscher Bodentruppen im Süden Afghanistans steht nicht zur Debatte
Kuhn: Für zivilen Aufbau Afghanistans wird zu wenig getan

Bonn (ots)

Der Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im
Bundestag, Fritz Kuhn, rechnet mit einer knappen mehrheitlichen 
Zustimmung seiner Fraktion zur Entsendung deutscher 
Tornado-Kampfflugzeuge nach Afghanistan. In einem PHOENIX-Interview 
sagte er am Freitagmorgen: "Jetzt in der Situation, wo es wirklich 
kippelig steht, zu sagen, "nein, da gehen wir jetzt raus" hielte ich 
für völlig falsch." Er werde heute für den Einsatz stimmen, "weil ich
- bei allen Schwierigkeiten und Bedenken, die auch habe - am Schluss 
doch sage, die Tornados können die Sicherheit der ISAF-Soldaten - 
auch im Kampf gegen die Taliban - vergrößern." Der Einsatz der 
Kampfflugzeuge sei auch notwendig dafür, "dass man entscheiden kann, 
in welche Gegenden NGOs, Entwicklungshilfe, überhaupt rein können", 
so Kuhn. Ihn störe am meisten, dass noch zu wenig für den zivilen 
Aufbau Afghanistans und den Aufbau der Polizei getan werde. Die 
Ermordung eines deutschen Entwicklungshelfers am Vortag habe 
möglicherweise einen kriminellen Hintergrund, deshalb müsse man auch 
dort mehr für die Polizei und für die Aufklärung tun.
Ebenfalls im PHOENIX-Interview sagte der Vorsitzende der 
SPD-Bundestagsfraktion, Peter Struck: "Es ist zwischen allen 
Fraktionen unbestritten, dass ein Rückzug der NATO und der deutschen 
Bundeswehrsoldaten aus Afghanistan das völlig falsche Zeichen wäre. 
Die Regierung Karsai wäre dann sofort wieder in großer Gefahr." 
Taliban und El Kaida würden umgehend versuchen, die Macht wieder 
zurückzugewinnen, so Struck. Zudem würde das Land "wieder ein 
sicherer Hafen für Terroristen werden und das können wir uns als 
internationale Staatengemeinschaft nicht erlauben." Struck gab zu 
bedenken, dass inzwischen "keine Gegend in Afghanistan mehr sicher 
ist." Allerdings werde er entschieden gegen einen Einsatz deutscher 
Bodentruppen im Süden Afghanistans plädieren. "Ich glaube nicht, dass
die Bundesregierung einer solchen Aufforderung der NATO nachkommen 
würde. Das steht überhaupt nicht zur Debatte", so der 
SPD-Fraktionsvorsitzende bei PHOENIX.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
PHOENIX
PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

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