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Verleihung des PHOENIX-Preises an "War Photographer"

Köln/Bonn (ots)

Eine schweizer, britische und holländische
Produktion kamen in diesem Jahr in die Endauswahl und gehören zu den
top-ten non-fiction, durchweg beeindruckende Nominierungen auf
höchstem Niveau. Die Jury hat ihre Entscheidung getroffen und ich
habe die Ehre, heute Abend den PHOENIX-Dokumentarfilmpreis 2002 zu
verleihen.
James Nachtwey, sagt man, ist der berühmteste Kriegsphotograph der
Welt. James Nachtwey ist ein Ausnahme-Photograph und er ist ein
eindrucksvoller Mensch. Für den Film "War Photographer" haben
Christian Frei und sein Kameramann Peter Indergand James Nachtwey
drei Jahre lang bei seiner Arbeit in Kriegsgebieten dieser Welt
begleitet.
Unvoreingenommen, mit Distanz und ohne dramatisierende Effekte 
erzählen uns Frey und Indergand, wie James Nachtwey unter schier
unvorstellbaren Bedingungen seinem wahrlich nicht alltäglichen Beruf
nachgeht. Wir begleiten einen Profi, der beständig sein Leben
riskiert, und Menschen in Grenzsituationen sehr nahe kommt. Er will
die Absurdität des Krieges sichtbar machen. Das ist sein Motiv.
"War Photographer" lässt uns an der Entstehung von Nachtweys
Kriegsfotos unmittelbar teilhaben. Mit dem Blick durch eine Microcam,
die auf seinem Photoapparat installiert ist, und durch Indergands
Kamera erleben wir die Suche des Photographen nach dem richtigen
Motiv und das Warten auf den richtigen Augenblick mit.
Beeindruckt von der Unerschrockenheit und ... der Sensibilität
dieses Mannes, der schrecklichste menschliche Situationen miterlebt,
wird uns im Verlauf des Films die Metamorphose von Kriegsfotographien
vor Augen geführt. Anfangs sind es Dokumente. Doch vom Zeitpunkt
ihrer Entstehung über den Abdruck in politischen Magazinen bis hin
zur Musealisierung als Kunstwerk machen sie eine Ästhetisierung
durch, in deren Verlauf ihre dokumentarische Qualität verloren geht.
Wohltuend ist James Nachtweys selbstkritische Betrachtung am Ende
dieses ambitionierten, hervorragenden Dokumentarfilms:
Ich weiß, sagt er, wenn persönlicher Ehrgeiz das
Einfühlungsvermögen in die Lage des anderen überlagern würde, dann
hätte ich meine Seele verkauft. Was ich tue, kann ich nur vertreten,
wenn ich stets die besondere Lage berücksichtige, in der sich der
andere befindet. In dem Maße, indem mir das gelingt, werde ich von
diesem akzeptiert und nur dann bin ich mit mir im Reinen.
Der PHOENIX - Preis 2002 geht an den Schweizer Dokumentarfilm
"War Photographer", eine Gemeinschaftsproduktion der Christian Frei
Filmproductions, des Swiss National Television und Swiss Image.
Rückfragen:
PHOENIX Kommunikation
Telefon: 0228/9584 190 
Fax:     0228/9584 198

Original content of: PHOENIX, transmitted by news aktuell

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