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NABU: Bau der Fehmarnbeltbrücke bedroht sensiblen Lebensraum Ostsee

Berlin/Fehmarn (ots)

Anlässlich der Unterzeichnung des
Staatsvertrags zwischen Deutschland und Dänemark zum Bau einer festen
Fehmarnbeltquerung hat der NABU an die Parlamentarier appelliert, dem
ökologisch und ökonomisch waghalsigen Projekt nicht zuzustimmen. 
"Nach aktuellen Berechnungen sind bereits rund 40.000 
Quadratkilometer Ostseeboden ökologisch tot. Ob man diesem 
international geschützten Meeresgebiet mit so einem gigantischen 
Bauwerk den Rest geben will, liegt jetzt in den Händen der 
Volksvertreter", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Erst 
nach der Beratung des Vertrages in den beteiligten Ausschüssen des 
Deutschen Bundestages, stimmen Bundestag und Bundesrat rund ein Jahr 
später endgültig darüber ab. Der NABU appellierte an das "grüne 
Gewissen" der Parlamentarier, den von der Politik proklamierten 
Natur- und Artenschutz nicht nur im Regenwald,  sondern auch vor der 
eigenen Haustür zu praktizieren.
Die Risikobewertung des NABU deckt sich mit der Einschätzung des 
Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Hinsichtlich der Gefährdung von 20
Millionen ziehenden Wasservögeln, sensiblen Schweinswalen sowie bei 
der bisher unzureichend untersuchten Beeinflussung des 
lebenswichtigen Wasseraustausches zwischen Nord- und Ostsee durch 
rund 70 Brückenpfeiler sieht auch die oberste Naturschutzbehörde 
dringend Klärungsbedarf. Nach Ansicht des BfN müsse spätestens in der
Umweltverträglichkeitsprüfung intensiv untersucht werden, ob eine 
Einschränkung der Durchflussmenge durch Brückenpfeiler von 0,3 
Prozent überhaupt akzeptabel sei.
Mit Blick auf  Spritpreisentwicklung, maue Verkehrsprognosen und 
weniger Fahrzeugen auf fast allen Querungen im Ostseeraum sind vier 
Fahrspuren und zwei Bahntrassen offensichtlich völlig 
überdimensioniert. Selbst die Landesregierung in Kiel scheint nicht 
mehr wirklich an den ursprünglich vorgesehenen Bau eines zweiten 
Gleises bis 2025 zu glauben. Bei dem von der EU geförderten Projekten
geht es angesichts der Kohlendioxid-Emissionen aber gerade um die 
Verlagerung von der Straße auf die Schiene. "Hier wird genau das 
Gegenteil gefördert, und zwar der Gütertransport per Lkw auf Kosten 
versiegelter Böden und einer zerstörten Ostsee", so der 
NABU-Bundesgeschäftsführer. Der NABU werde alle juristischen Mittel 
ausschöpfen, um das ökologisch unsinnige Projekt zu verhindern.
Darüber hinaus belegt ein vom NABU in Auftrag gegebenes 
Verkehrs-Gutachten, dass angesichts der steigenden Rohstoff- und 
Energiepreise der geplante Bau statt 5,6 Milliarden Euro bis zu neun 
Milliarden Euro kosten wird.
Das NABU-Gutachten ist in deutscher, dänischer und englischer 
Sprache im Internet zu finden unter www.NABU-SH.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Malte Siegert, Leiter NABU-Wasservogelreservat Wallnau, mobil
0173-9373241.

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

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