Was tun gegen Klimaangst? Wie Studierende die Ohnmachtsfalle erleben
Mehr als die Hälfte der Studierenden in Deutschland hat starke bis extrem starke Angst vor dem Klimawandel und fühlt sich dadurch psychisch belastet. Das zeigt eine neue Studie der mkk - meine krankenkasse und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg (HAW), die heute vorgestellt wurde.
Berlin, 23. Juni 2025 - Zunehmend sorgen sich Studierende wegen des Klimawandels. Wie können sie Wut und Sorge begegnen und raus aus der Ohnmachtsfalle kommen?
Gemeinsam mit der mkk – meine krankenkasse wollten die HAW-Forschenden wissen, wie sich der Klimawandel auf die mentale Gesundheit von Studierenden auswirkt. Auf Basis dieser Umfragedaten werden Krankenkasse und Hochschule neue Präventionsprogramme für die Verbesserung der psychischen Gesundheit entwickeln, die Studierende besser unterstützten.
An der Online-Umfrage nahmen etwa mehr als 4.600 Studierende von knapp 190 Hochschulen in Deutschland teil. „Es ist die erste bundesweite Studie dieser Art", sagt Prof. Dr. Walter Leal, der die Studie wissenschaftlich verantwortet.
„Der Klimawandel braucht handlungsfähige Menschen“, sagt Andrea Galle, Vorständin der mkk – meine krankenkasse. „Angesichts der gesundheitlichen Folgen des Klimawandels benötigen auch Studierende eine widerstandsfähige Psyche, damit sie die Herausforderungen des Alltags auch auf lange Sicht meistern können."
Kernaussagen der Studie
Der Klimawandel wirkt sich negativ auf die psychische Gesundheit von Studierenden aus.
Angst vor dem Klimawandel nennen gut 50 % der Studierenden. Starke bis extrem starke Ängste stehen bei 42% der Befragten im Vordergrund. Nur knapp 9% äußern milde Ängste. Gut 57 % empfinden Hitzeperioden als psychisch belastend.
Klimawandel und Engagement für Klimaschutz bedingen einander.
Je ausgeprägter die Klimaangst, desto höher die Motivation, sich im Klimaschutz zu engagieren. Und je höher die Motivation, sich für Klimaschutz einzusetzen, desto höher ist auch die angegebene Klimaangst bei Studierenden.
Die Angst vor Klimawandel wird auch von anderen psychischen Faktoren beeinflusst.
Knapp 30% der Befragten fühlen sich unabhängig vom Klimawandel psychisch belastet. Von einer psychisch instabilen Grunddisposition besonders betroffen sind Frauen (58 %) und diverse Personen (81 %).
Die Studie zeigt eindeutige Wechselbeziehungen auf, zwischen dem Bewusstsein für die Folgen des Klimawandels und dem seelischen Wohlbefinden. „Die Befragung liefert uns eine valide Grundlage für die Entwicklung neuer Präventionsmaßnahmen, die sich an Studierende in Deutschland richten“, so Prof. Dr. Leal.
In den kommenden Monaten werden HAW und mkk – meine krankenkasse gemeinsam mit Studierenden in Projektgruppen neue Strategien zur Bewältigung der Klimawandelangst entwickeln und evaluieren.
Über die Befragung
Die Befragung fand zwischen dem 12. November 2024 und 28. Februar 2025 statt . Knapp über die Hälfte der Teilnehmenden war 21 bis 25 Jahre alt. Die Mehrzahl war weiblich (60,7 %), männliche Personen machten rund 35 % aus. Die übrigen ordneten sich in den Kategorien „divers“ (2,6 %) oder „andere“ (0,4 %) ein. 1,7 % machten keine Angabe zum Geschlecht.
Der Fragebogen umfasste soziodemografische Angaben, etablierte Instrumente zur Messung psychischer Belastung (PHQ-4, SRMH), die Climate Change Anxiety Scale (CCAS), eine Skala zur Erfassung der Klimawandelangst sowie Fragen zu klimawandelbezogenen Einflussfaktoren. Zwischen verschiedenen Variablen wurden Korrelationen berechnet.
mkk – meine Krankenkasse
Die mkk – meine krankenkasse gehört mit rund 540.000 Kund:innen sowie rund 100.000 Firmenkund:innen zu den größten Krankenkassen Deutschlands und ist bundesweit mit rund 1.200 Mitarbeitenden an über 30 Standorten vertreten. Seit ihrer Errichtung 1993 setzt sich die mkk – meine krankenkasse als gesetzliche Krankenkasse mit Andrea Galle als Vorständin dafür ein, Gesundheitsversorgung zu verbessern und weiterzuentwickeln. Die Förderung von Innovationen und geschlechtsspezifischer Versorgung spielen dabei eine zentrale Rolle. Der Hauptsitz der mkk – meine krankenkasse befindet sich in Berlin. Weitere Informationen unter www.meine-krankenkasse.de.
HAW Hamburg
Die HAW Hamburg gehört mit rund 16.000 Studierenden bundesweit zu den größten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Sie bietet mehr als 70 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Ihre Themen reichen von Informatik, Life Sciences, über Luftfahrt- und Fahrzeugsysteme, Gesundheit, Design, Medien bis hin zu Ingenieurwissenschaften oder Soziale Arbeit. Kennzeichnend für die Hochschule sind an der Berufspraxis orientierte Lehrveranstaltungen, innovative Lehrkonzepte sowie eine anwendungsorientierte Forschung für die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit.
Kontakt
mkk- meine krankenkasse, Annette Rogalla, Pressesprecherin, Telefon: 0162 202 1133, presse@meine-krankenkasse.de
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), Matthias Echterhagen, Leiter Presse und Kommunikation, Telefon: 040 428 75 9280, presse@haw-hamburg.de