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Kommentar von "nd.DerTag" zum Nachhaltigkeitsgipfel der UN

Berlin (ots)

Der Ernst der Lage ist erkannt: "In unserer Welt des Überflusses ist Hunger ein schockierender Schandfleck für die Menschheit und eine epische Menschenrechtsverletzung." Die Worte des UN-Generalsekretärs António Guterres zielen auf nur eines von 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs), die bis 2030 erreicht werden sollen: SDG 2 heißt null Hunger und sichere Ernährung. Davon ist die Welt weit entfernt: Die UN registrierten 2022 global 735 Millionen Menschen, die chronischen Hunger leiden - 122 Millionen mehr als 2019.

Wenn es so weitergeht wie bisher, werden im Jahr 2030 laut UN noch immer mehr als 600 Millionen in Hunger leben. Nur 15 Prozent aller Vorsätze sind auf Kurs. Damit ist klar: Ein Weiter so ist keine Option, eine Aufholjagd, wie sie Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) angemahnt hat, ist angezeigt.

Guterres forderte in New York zurecht eine umfassende Reform des globalen Finanzsystems. Die UN fordern einen SDG-Stimulus von mindestens 500 Milliarden US-Dollar jährlich und eine Schuldenstruktur, die Zahlungsaussetzungen, längere Kreditlaufzeiten und niedrigere Zinsen erlaubt.

Was der deutsche Kanzler Olaf Scholz an Ideen im Gepäck hatte, war indes nur Altbekanntes: Schuldenumwandlungen und Schuldentransparenz. Fraglos sinnvolle Ansätze, aber sie reichen nicht aus, um die aktuelle Schuldenkrise zu bewältigen. Ein wirklicher "Schlüsselbeitrag" Deutschlands für verbindliche und umfassende Schuldenerlasse blieb aus. Und von einem staatlichen Insolvenzverfahren, wie es im Koalitionsvertrag steht, war bei Scholz erst recht nicht die Rede. Dabei ist klar: Ohne eine gerechtere Weltwirtschaftsordnung werden die SDGs unerreichbar bleiben. Sie ist weiter nicht ansatzweise in Sicht.

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