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Westfalenpost: Weitere Ehrenrunde auf der A 46
Kommentar von Andre Schweins zum Weiterbau der Autobahn

Hagen (ots)

Vier Jahrzehnte stehen sich Befürworter und Gegner des Lückenschlusses der Autobahn 46 nun inhaltlich unversöhnlich gegenüber. Daran hat sich nach der Expertenrunde in Düsseldorf nicht so viel geändert. Immerhin ein Lichtblick: Die Trasse soll sich nun doch im Bundesverkehrswegeplan mit dem Stempel des vordringlichen Bedarfs wiederfinden. Gleichzeitig wird die Landesregierung als Alternative ein bescheideneres Regionalkonzept anmelden. Ein entscheidender Schritt für einen Durchbruch? Eher eine weitere Ehrenrunde. Zwischen dem bisherigen A46-Ende am Iserlohner Seilersee und dem gedachten Anschluss an die bereits bestehende Autobahn nahe Neheim scheint nicht viel Raum für einen tragfähigen Kompromiss. Die Scheibchen-Idee, nur bis Menden weiter zu bauen, ist keine Lösung. Sie verlagert das Problem lediglich ein paar Kilometer weiter. Eine umfassende Planung muss endlich verabschiedet werden. Das ist die Aufgabe der Politik. Das Plazet aller Interessengruppen zu erhalten? Kaum realisierbar. Also wird sicher weiter debattiert: Wird der Verkehrskollaps im nordwestlichen Sauerland zum immer schlimmeren Standortnachteil - oder könnte er bereits mit dem Ausbau umliegender Straßen verhindert werden? Der Lückenschluss ist für die Industrieregion ein Muss, die Warnung vor der Zerstörung der Natur und der Zerschneidung von Dörfern bleibt ein Bremsklotz. Einig sind sich die Beteiligten in einem Punkt: Befahren werden ein wie auch immer konzipiertes neues Straßensystem erst spätere Generationen. Das mag jeder für sich werten. Bedrückend ist der Hängepartie-Effekt allemal. Alles auf Anfang. Seit vier Jahrzehnten.

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