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Westfalenpost: Die Schulen lernen für ihr Überleben

Hagen (ots)

Es wird eine harte Schule. Für die Eltern, die entscheiden müssen, wohin sie ihr Kind schicken: zur Grund- oder Primusschule, zur Haupt-, Real-, Sekundar-, Gemeinschafts- oder Gesamtschule? Vielleicht auch zum Gymnasium, aber zu welchem? Dem acht- oder dem neunjährigen? In eine öffentliche Schule oder vielleicht doch eine private? Es scheint in Deutschland und Nordrhein-Westfalen derzeit mehr Schulformen als Brotsorten zu geben, um einen Kollegen von dieser Zeitung zu zitieren. Zumindest aus der Vogelschau betrachtet. Vor Ort hingegen bleibt Eltern wie Kindern vielfach kaum eine Wahl. Da müssen sie manchmal schon froh sein, wenn sie überhaupt noch eine weiterführende Schule in der Nähe haben.

Und deshalb wird es auch eine harte Schule für Lehrer, Verwaltungen und Kommunalpolitiker, die innovative Konzepte erarbeiten müssen, um Eltern für neue Schulen zu gewinnen und die Kinder somit am Ort zu halten, um sie nicht in der Zukunft als Lehrlinge und dann Fachkräfte zu verlieren. Viele Kommunen in Südwestfalen haben das längst erkannt, ihre Chance nach dem Düsseldorfer Schulkompromiss rasch genutzt. So rasant vollzieht sich der Wandel, dass man zusehen kann, wie sich die Prognose der Experten erfüllt, die ein zweigliedriges Schulsystem vorhersagen. Von der derzeit anstrengenden Vielfalt wird am Ende wenig bleiben.

Eine harte Schule wohl auch für die Kinder, die inmitten dieser Reformen viel lernen müssen, von heute an wieder früh morgens motiviert zum Unterricht gehen sollen. Doch die Verkürzung der Gymnasialzeit, die Ergebnisse des Doppel-Abiturs haben im vergangenen Schuljahr gezeigt: Die Kinder können solche Umbrüche offenbar souverän bewältigen mit Hilfe der Lehrer.

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