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Neue OZ: Neue OZ - Interview Medien mit Lars Eidinger, TV-Schauspieler und Star der Berliner Schaubühne

Osnabrück (ots)

Lars Eidinger: Stars von

'Berlin - Tag & Nacht' "unfassbar schlecht"

Pocher und Cindy "absolut repräsentativ" für TV-Qualität - Geheimnis der On-Off-Glatze

Osnabrück.- Lars Eidinger, TV-Schauspieler und Star der Berliner Schaubühne, attackiert seine Kollegen aus der Erfolgs-Soap "Berlin - Tag & Nacht". "Die spielen unfassbar schlecht", sagte er im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe). "Auf dem Weg zum Fernsehpreis hatte ich mit dem Produzenten zusammen im Shuttle gesessen. Da hat er behauptet: Wenn man sich ansieht, was seine Laiendarsteller da improvisieren, müssten sich einige Schauspieler warm anziehen. Totaler Quatsch."

Die Kritik an der Verleihung des Fernsehpreises weist der Charakterdarsteller allerdings zurück. Angesichts des schlechten TV-Programms sei die Show noch zu gut gewesen: "Ich hab mich gewundert, dass Leute sich über das Niveau der Preisverleihung beschweren", sagte der 37-Jährige, der am Mittwoch in der Stephan-Thome-Verfilmung "Grenzgang" bei der ARD zu sehen ist. "Das Fernsehprogramm ist doch noch 1000-mal niveauloser, insofern fand ich die Veranstaltung mit Cindy aus Marzahn und Olli Pocher als Moderator absolut repräsentativ. Das merkt man schon auf dem roten Teppich. Meinen Sie, da hat einer ein Foto von mir gemacht? Oder von Susanne Wolff, die dann sogar als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde? Da werden nur die Leute fotografiert, die man aus dem Dschungel kennt."

Für seine eigene Karriere wünscht der Bühnenkünstler sich eine Wendung ins Drastische: "Ich würde gern mal einen Splatterfilm drehen. Lange Zeit hatte ich Kontakt zu Jörg Buttgereit. Aber der will keine Filme mehr machen." Wenn der richtige Regisseur anfragt, würde Eidinger sogar noch weiter gehen: "Für Lars von Trier würde ich natürlich auch einen Porno drehen", sagte er mit Bezug zu von Triers schon vor dem Start skandalumwittertem Sexfilm "Nymph()maniac".

Ein Geheimnis lüftete Eidinger bei einem noch stärker tabuisiertem Thema: seinem mal sichtbaren, mal unsichtbaren Haarausfall. "Es gibt verschiedenste Methoden, das zu verbergen", verriet Eidinger die Tricks der Maskenbildner: "Die bekannteste ist 'Million Hair', da werden feine Haare auf die kahlen Stellen gestreut. Aus der Nähe sieht man es, aber im Film ist der Effekt verblüffend." Er selbst sperrt sich nicht gegen die Retusche: "Es gibt plausible Gründe dafür. Eine Glatze zieht Aufmerksamkeit auf sich - bei mir auch dadurch, dass die Haare so dunkel sind. Wenn dann die Scheinwerfer draufstrahlen, wirkt es nicht mehr selbstverständlich, sondern als Irritation. Das ist ein Argument. Meine Figuren könnten ansonsten ja genauso eine Glatze kriegen wie ich."

An wirksame Kuren glaubt Eidinger nicht: "Solange die Hollywood-Stars noch Glatzen haben, gibt es kein Gegenmittel. Wenn Bruce Willis wieder Haare hat, frage ich mal nach. Ich warte auch immer noch auf den Mann, bei dem es wirklich sexy wirkt. Vielleicht Adriano Celentano." Bis dahin sieht er seine Glatze mit Gleichmut: "Warum nicht, sie ist ein Teil von mir, und ich hatte 17 Jahre Zeit, mich damit abzufinden. Immerhin ist es eine Sache, die von Anfang an zu mir gehörte; ich bin nicht irgendwo hängen geblieben, und plötzlich waren die Haare weg." Eines aber gesteht er doch: "Wenn ich mich auf der Leinwand von hinten sehe, zucke ich immer noch zusammen."

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

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