All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Nobelpreis

Osnabrück (ots)

Preise nicht verwässern
Nicht zum ersten Mal muss sich das Nobelpreiskomitee mit 
Vorschlägen auseinandersetzen, die eine Reform der Vergaberichtlinien
für den wichtigsten Preis in der Wissenschaft bezwecken. Und mit 
schöner Regelmäßigkeit weisen die Stockholmer die Forderungen zurück.
Und das völlig zu Recht.
Die herausragende Bedeutung des Nobelpreises liegt in seiner mehr 
als 100-jährigen Tradition. Nicht nur, dass ein Herumdoktern am Erbe 
Nobels den letzten Willen des Stifters verletzten würde. Jede 
zusätzliche Auszeichnung würde den Wert jedes einzelnen Preises 
verringern. Und das darf das schwedische Komitee nicht zulassen.
Die Forderungen nach Ehrungen für revolutionäre Arbeiten auf den 
Gebieten Umwelt und Gesundheit klingen zwar zeitgemäß, doch gerade 
diesen Anspruch muss der Nobelpreis ja gar nicht erfüllen. Im 
Gegenteil: Es ist schon bedauerlich, dass der 1968 ins Leben gerufene
"Preis für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank in 
Gedenken an Alfred Nobel" häufig fälschlich in die Liste der echten 
Nobelpreise eingereiht wird.
Auch die Klage mancher Experten, wegen eines modernen 
Forschungsgebiets keine Chance auf einen Nobelpreis zu haben, greift 
nicht. Denn was sollten dann erst die Mathematiker sagen, die den 
Naturwissenschaftlern das Handwerkszeug für bahnbrechende 
Erkenntnisse liefern, von Nobel aber links liegen gelassen wurden?

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 05.10.2009 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Hypo Real Estate

    Osnabrück (ots) - Mit dem Risiko leben Der Ärger der HRE-Kleinaktionäre ist verständlich: Wer vor ein paar Jahren 50 Euro und mehr für eine Aktie bezahlt hat, will nicht mit 1,30 Euro abserviert werden. Aber zur Verstaatlichung der Hypo Real Estate gibt es keine Alternative. Mit Garantien von mehr als 100 Milliarden Euro hält der Bund die marode Bank künstlich am Leben - finanziert mit Steuergeld. ...

  • 05.10.2009 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Köhler / DGB / Finanzwirtschaft

    Osnabrück (ots) - So scharf wie nie Die alten Griechen nannten es Kairos, wenn eine Entscheidung genau zum richtigen Zeitpunkt fällt. Kairos, diesen Glücksmoment, hat Bundespräsident Horst Köhler gestern genutzt: So scharf wie nie liest er Politik und Finanzwirtschaft die Leviten. Und das ist bitter nötig. Gerade hat das Internationale Bankertreffen in Istanbul das ernüchternde Signal gesandt: Scharfe ...

  • 04.10.2009 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Sarrazin / Bundesbank

    Osnabrück (ots) - Thilo Sarrazin ist als Vorstand der Bundesbank eine glatte Fehlbesetzung. Nicht, weil es dem früheren Berliner Finanzsenator an Kompetenz mangelt. Sein loses Mundwerk und seine scharfe Zunge disqualifizieren ihn für den Job bei der Zentralbank, die penibel auf Diskretion und politische Neutralität bedacht ist. Weil der eigenwillige SPD-Politiker das kaum einsehen wird, sollte die Bundesbank ...