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Neue OZ: Kommentar zu HRE

Osnabrück (ots)

Der Fluch der guten Tat
Schlechte Nachricht für die Steuerzahler. Erst haben sie geholfen,
den Immobilienfinanzierer HRE vor dem Kollaps zu retten. Und nun 
müssen sie womöglich auch noch Aktionäre entschädigen, die sich 
hinters Licht geführt fühlen.
Das HRE-Drama entwickelt sich damit zur Tragödie. Überschrift: Der
Fluch der guten Tat. Völlig zu Recht weist Peer Steinbrück darauf 
hin, dass es ohne Eingreifen des Bundes keinen mehr gäbe, den die 
Anleger verklagen könnten.
Dennoch bleibt es das gute Recht der Aktionäre, Schadenersatz zu 
fordern.
Wenn sie vor dem Kauf der HRE-Papiere falsch informiert worden 
sind, dann muss dies Konsequenzen haben. Denn Abzockerei ist 
kriminell. Und es wäre ein Skandal, wenn die Aktionäre die Dummen 
blieben, verantwortliche Ex-Manager aber straffrei ausgehen würden. 
Dies gilt umso mehr, als gar nicht lange vor der Krise der HRE und 
ihrer Tochter Depfa noch Einzelabfindungen von bis zu 100 Millionen 
Euro gezahlt worden sind.
Aufgabe der Politik bleibt es indessen, Bankgeschäfte stärker zu 
regulieren, riskante Anlageformen zu verbieten und schärfere 
Kontrollen zu organisieren. National und international bleibt da eine
Menge zu tun. Denn während die Aufräumarbeiten bei "Drecksbanken" wie
der HRE noch nicht beendet sind, wächst an den Finanzmärkten bereits 
wieder der Druck, hohe Risiken einzugehen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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