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Neue OZ: Kommentar zu China
Sarkozy

Osnabrück (ots)

Gelassenheit geboten
Chinas Führung macht es sich zur schlechten Gewohnheit, auf jedes 
Treffen eines westlichen Staatschefs mit dem Dalai Lama mit schweren 
Strafaktionen zu reagieren. Kanzlerin Angela Merkel hat den Zorn 
Pekings bereits abbekommen. Nun trifft er Frankreichs Präsident 
Sarkozy - und die gesamte EU.
Nach der Absage eines Gipfeltreffens legt Peking nach, droht 
Frankreich und der EU weitere Konsequenzen an, sollte Sarkozy bei 
einem Empfang für Nobelpreisträger in Polen mit dem tibetischen 
Würdenträger auch nur ein Wort sprechen. Pekings Führung kann - 
leider - Chinesen mit teils drakonischen Mitteln den Mund verbieten. 
Die EU darf sich aber nicht einschüchtern lassen.
Industrieverbände reagieren bei jeder Drohung zwar verschreckt. 
Die Erfahrung der vergangenen Jahre rät jedoch zu mehr Gelassenheit. 
Trotz einiger Verstimmungen haben sich die Wirtschaftsbeziehungen 
rasant entwickelt. Das liegt auch daran, dass China auf Investitionen
aus den USA und Europa angewiesen ist.
Umgekehrt will der Westen in keiner Weise Pekings Souveränität 
untergraben oder gar aktiv eine Unabhängigkeitsbewegung in Tibet 
unterstützen. Der Dalai Lama spricht nur gerne über Menschenrechte. 
Und das ist in Europa nicht verboten. Wenn sich Chinas Führung 
darüber ärgert, liegt das eigentliche Problem nicht in Brüssel oder 
in Washington - sondern in Pekings Machtzentrale.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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