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Neue OZ: Kommentar zu Arbeit
Löhne
Soziales

Osnabrück (ots)

Ungerecht
Die Löhne von Spitzen- und Geringverdienern klaffen aus vielen 
Gründen immer weiter auseinander. Die Hartz-IV-Reformen haben den 
Druck erhöht, schlechter bezahlte Jobs anzunehmen. Gerade ungelernte 
Arbeitslose sehen sich eher gezwungen, Zugeständnisse beim Lohn zu 
machen.
Verstärkt wird die Entwicklung in Deutschland durch den Ausstieg 
von Arbeitgebern aus der Tarifbindung - ein Schritt, der den Einfluss
der Gewerkschaften schmälert. Weitere Gründe sind der Druck durch 
Rationalisierungen und durch weltweite Konkurrenz.
Insgesamt sind manche Entwicklungen bedenklich. Zugleich aber 
haben sie zu mehr Beschäftigung im Niedriglohnsektor geführt. Dies 
ist nicht unwichtig, weil Arbeitslosigkeit das größte Armutsrisiko 
ist.
Dennoch: Verhältnisse wie in den Vereinigten Staaten können für 
Deutschland nicht erstrebenswert sein. Und dass gleichzeitig das 
Einkommen von Großverdienern weiter steigt - auch dies liegt an der 
Globalisierung -, dürfte auf Dauer die Spannungen wachsen lassen.
Auch wegen der Frage, ob Leistung tatsächlich gerecht bewertet 
wird, wenn sich die Kluft zwischen Arm und Reich so sehr vergrößert. 
Der Staat generell nimmt zwar keine Lohnpolitik vor. Aber wenn ein 
ungelernter Arbeiter nicht von seinem Lohn leben kann, muss er 
eingreifen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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