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Haspa-Mittelstandsindex 2011: Hamburger Betriebe erholen sich überdurchschnittlich schnell von der Krise

Hamburg (ots)

Die mittelständische Wirtschaft in der Metropolregion Hamburg hat nach der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise mit einem Umsatzwachstum von 3,5 Prozent im vergangenen Jahr wieder Fuß gefasst. 2011 wollen die Betriebe aus Hamburg und den angrenzenden Landkreisen diesen Trend mit einem überaus starken Umsatzsprung von fünf Prozent fortsetzen und damit erneut stärker als der Bundesdurchschnitt zulegen. Vor allem der Dienstleistungssektor hat sich für das neue Jahr mit 6,3 Prozent Umsatzwachstum ein sehr ehrgeiziges Ziel gesetzt. Dies zeigt der Haspa-Mittelstandsindex 2011, den die Hamburger Sparkasse in Zusammenarbeit mit Creditreform Hamburg erstellt hat. Die Studie analysiert die wirtschaftliche Entwicklung von 4.201 mittelständischen Unternehmen im Stadtgebiet und dem Hamburger Umland. Zusätzlich wurden 200 Unternehmer des regionalen Mittelstands im November 2010 zu ihren Erwartungen befragt.

Große Mittelständler sind treibende Kraft des Aufschwungs

Das Wachstum 2010 wurde in erster Line von den größeren Mittelständlern getragen. Während Betriebe mit einem Umsatzvolumen zwischen 2,5 und fünf Millionen Euro ihre Umsätze nur um etwas mehr als ein Prozent steigern konnten, legten die Unternehmen mit 25 bis 50 Millionen Euro Jahresumsatz binnen zwölf Monaten um 4,4 Prozent zu. Auch die Prognose für 2011 fällt bei den größeren Firmen im Schnitt deutlich positiver aus. Rechnen sie auf Jahressicht mit einem Umsatzplus von 6,6 Prozent, beschränkt sich die Erwartung bei den kleinen Mittelständern auf 4,2 Prozent. Als eindeutig positiv bleibt festzuhalten, dass 2010 insgesamt deutlich mehr Unternehmen beim Umsatz zulegen konnten, als diese selbst es vor einem Jahr noch erwartet hatten. Gingen im Herbst 2009 nur 16,5 Prozent der befragten Betriebe von einem Umsatzanstieg in 2010 aus, waren es dann tatsächlich 43 Prozent, die sich über einen Zuwachs freuen konnten. Der Aufschwung hat sich damit in der Metropolregion deutlich breiter durchgesetzt als vom Mittelstand erwartet.

Dienstleistungssektor als Wachstumslokomotive

Während der Dienstleistungssektor 2011 einen Wachstumssprung (+ 6,3 Prozent) prognostiziert, gehen Industrie und verarbeitendes Gewerbe in Hamburg und Umgebung nun wieder von sinkenden Wachstumsraten aus. Nach einem Umsatzplus von beachtlichen 4,8 Prozent im vergangenen Jahr rechnet der Sektor für die kommenden zwölf Monate nur noch mit einem Anstieg von 2,9 Prozent. Auch in den einzelnen Wirtschaftsclustern ist die Stimmung gemischt. Luft- und Raumfahrt, Gesundheitswirtschaft und Maschinenbau erwarten die stärksten Wachstumsimpulse. IT, Telekommunikation und Medien gehen verhalten ins neue Jahr.

Pinneberg - das Hoch im Norden

Der Vergleich der Wachstumsperspektiven des Mittelstands in den einzelnen Hamburger Bezirken sowie den angrenzenden Landkreisen hat einen klaren Sieger: der Landkreis Pinneberg. Die Mittelständler im kleinsten, aber bevölkerungsreichsten Landkreis Schleswig-Holsteins machen nicht nur relativ den größten Wachstumssprung, sondern führen das Feld auch absolut an. Den Pinnebergern dabei dicht auf den Fer-sen sind ihre östlichen Nachbarn aus dem Kreis Segeberg. Auch in dieser Region erwarten die Mittelständler für 2011, dass ihr Umsatzwachstum größer als die durchschnittlichen Wachstumsraten in der Metropolregion Hamburg ausfallen wird. Das Stadtgebiet Hamburg zeigt sich durchschnittlich optimistisch. Lediglich der Bezirk Harburg ist etwas optimistischer. Die südlichen Landkreise Stade und Harburg sowie Stormarn prognostizierten ein eher schwaches Jahr 2011.

Kreditversorgung weiter auf der Agenda

Trotz der konjunkturellen Aufhellung und einiger Highlights in einzelnen Branchen und Regionen gibt es auch Herausforderungen für den Hamburger Mittelstand. So ist die ausreichende Bereitstellung von Finanzmitteln durch Kreditinstitute für mehr als zwei Drittel der Mittelständler eines der wichtigsten Handlungsfelder.

Haspa-Firmenkundenvorstand Frank Brockmann: "Die Haspa hat maßgeblich dazu beigetragen, dass eine Kreditklemme in der Metropolregion bislang vermieden wurde. In den vergangenen drei Jahren haben wir neue Kredite in Höhe von über 20 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Die anstehenden Maßnahmen zur Bankenregulierung werden den Druck auf die Kreditversorgung allerdings weiter erhöhen und dabei vor allem die Institute treffen, die in der Krise stabilisierend gearbeitet und den Mittelstand unterstützt haben. Die Haspa wird dennoch alles daran setzen, dass auch künftig ein ausreichendes und attraktives Kreditangebot bereit steht."

HWWI-Direktor Thomas Straubhaar ergänzt: "Der Hamburger Mittelstand war Stabilitätsanker in der Krise und ist der Wachstumsmotor danach. Sowohl die Wettbewerbsfähigkeit auch die weltwirtschaftliche Konjunkturentwicklung machen Hoffnungen auf ein erfolgreiches Jahr 2011. Als Risiken werden uns allerdings die Euro-Entwicklung im Allgemeinen und die Personalsituation im Speziellen weiterhin verfolgen."

Clustermanagement zeigt Erfolge

Auch in Sachen Wirtschaftsförderung gibt es für die Metropolregion Hamburg nach wie vor viel zu tun. Nur vier von zehn Mittelständlern sind mit der Wirtschaftspolitik in diesem Punkt zufrieden. Große Hoffnung liegt beispielsweise schon seit langem auf dem Ausbau des Clusters Energie und Umwelt. Im Gegensatz zu den bereits geförderten und etablierten Clustern wie Luft- und Raumfahrt, Gesundheitswirtschaft und Hafen/Logistik erwarten die Unternehmen in diesem Sektor allerdings 2011 ein eher unterdurchschnittliches Wachstum.

Die Dynamik in den Auslandsmärkten schlägt sich insgesamt positiv auf die Stimmung nieder. Insbesondere Unternehmen mit Handelspartnern im Nahen Osten erwarten zweistellige Umsatzsprünge. Der Einfluss des Standorts Hamburg ist dabei allerdings untergeordnet. Unternehmen mit Handelsbeziehungen in Deutschland und Europa bewerten den Einfluss des Standorts positiver als Unternehmen mit Geschäften in Übersee. Mit steigendem Aktionsradius schwächt sich die Bindung an den Standort.

Pressekontakt:

Hamburger Sparkasse
Unternehmenskommunikation
Marcus-Andree Schoene
Tel.: 040/3579-3626
marcus-andree.schoene@haspa.de

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